07. November 2007 11:33
In seinen Blockbusters dehnt Hollywood die Wahrheit im Dienste der
Dramaturgie - das ist man gewohnt. Allerdings gibt es Filme, die mit
wissenschaftlichen Tatsache viel zu fragwürdig umgehen. Hier die fünf
schlechtesten Science-Movies der letzten Jahre:
1. The Core (Jon Amiel, 2003)
Der glühend-heisse Kern der Erde
droht stehen zu bleiben, womit das gesamte Leben auf dem Planeten bedroht
ist. Deshalb wird ein Team zusammengestellt, um sich bis ins Erdinnere vor
zu bohren, um mit einer nuklearen Explosion den Kern wieder in Schwung zu
bringen.
In diesem Film sind die Hauptfiguren vier Physiker, ein Computerhacker und
zwei Astronauten. Ausserdem dienten echte Wissenschafter als Ratgeber
während der Dreharbeiten. Trotzdem stellt "The Core" in
seinen 134 Minuten wahre Rekorde an Fehlinformation auf.
© Paramount Picture
In
"The Core" soll die Rotation des Erdkerns mit einer Atombombe in
Schwung gebracht werden (Foto: Paramount Picture)
2. What the #$*! Do We (K)now!? (William Arntz, Betsy Chasse, and Mark
Vicente, 2004)
Dieser angebliche Dokumentarfilm will dem Zuseher
einreden, dass die Quantenphysik es erlaubt, die Wirklichkeit allein mit der
Kraft seiner Gedanken zu verändern. Das ist zwar eine gute Nachricht für die
Hauptfigur Amanda (Marlee Matlin), allerdings hat das nie ein
Quantenphysiker aus Fleisch und Blut jemals behauptet.
Sogar einer der im Film befragten Physiker war schockiert, wie sehr seine
Aussagen im fertigen Werk verzerrt wurden. Trotzdem ist diese Mockumentary
zum Esoterik-Klassiker aufgestiegen.
3. Chain Reaction (Andrew Davis, 1996)
Das Thema dieses Films
ist die Kernfusion, mit deren Hilfe fast uneingeschränkte Mengen an "sauberer"
Energie herzustellen ist, indem Wasserstoff-Atome aneinander gerammt werden.
Abgesehen davon, dass dieser Prozess noch Zukunftsmusik darstellt, machen
die verwirrten wissenschaftlichen Behauptungen in diesem Film alles noch
schlimmer. Die wunderschöne Physikerin Dr. Sinclair (Rachel Weisz) macht
auch nicht besonders tolle Werbung für Frauen in der Wissenschaft.
4. Volcano (Mick Jackson, 1997)
Die San Andreas Falte rülpst
kurz auf und ganze Vulkane wachsen im Stadtgebiet von Los Angeles. Das ist
ein Job für Chief Mike Roark (Tommy Lee Jones) und Geologin Dr. Amy Barnes
(Anne Heche) - sie retten die Stadt vor der sicheren Vernichtung. In "Volcano"
fliessen glühende Lavaströme durch die Stadt. Freilich ist die San Andreas
Falte allein für Erdbeben verantwortlich.
5. The 6th Day (Roger Spottiswoode, 2000)
Dieser Klon-Thriller
bietet Arnold Schwarzenegger nur einen Vorwand, absurde Aktionszenen zu
bewältigen, um sie nachher mit einer halb-witzigen Bemerkung zu
kommentieren. Trotz des biblischen Titels verabsäumt es "The 6th
Day", sein Potenzial auszuschöpfen. Es ist keine Gegenüberstellung des
religiösen Schöpfungsmythoses mit den ethischen Problemen der
Klon-Wissenschaft.
Zu den unglaublichen Irrtümern dieses Filmes zählt, dass das Klonen von
Erwachsenen in wenigen Stunden wieder Erwachsene hervorbringt, die überdies
noch über die Erinnerungen ihres Alteregos verfügen. Hier will man doch
lieber einen Klon ins Kino schicken, um sich diesen Blödsinn zu ersparen.