20. Juni 2008 14:24
Die Vereinigung der europäischen Fernseh-Anstalten, die European
Broadcasting Union (EBU), hat am Freitag in Genf eine Reduzierung der
Sportübertragungen angedroht, falls die diversen Verbände nicht maximale
Garantien im Kampf gegen Doping abgäben. Den Verbänden würden Verträge über
die Einhaltung der Regeln der World Doping Anti-Doping Agency (WADA)
vorgelegt werden. Bei einer Nicht-Einwilligung wären Sanktionen bei den
TV-Rechten und Übertragungszeiten die Folge.
"Die Zahl der Dopingfälle im vergangenen Jahr hat unsere Entschlossenheit
noch bestärkt", meinte EBU-Generaldirektor Jean Reveillon. "Es ist unsere
Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen, damit wir unseren Sehern eine möglichst
saubere Sport-Show garantieren können." Er ergänzte: "Wir akzeptieren, dass
es positive Dopingfälle gibt, aber wir wollen, dass unsere Partner jeden
möglichen Schritt im Kampf gegen Doping unternehmen."
Skandal-Tour
Große Sportereignisse wie die Tour de France waren
in den vergangenen Jahren von Dopingfällen erschüttert worden. Die deutschen
TV-Anstalten ARD und ZDF hatten 2007 bereits Konsequenzen gezogen und nach
dem positiven Dopingtest des deutschen Radsportlers Patrik Sinkewitz die
Tour de France nicht mehr übertragen.