13. Mai 2008 15:43
Die ARD hat mit einer "Tatort"-Szene Kritik auf sich gezogen. In der am
Montagabend gesendeten Folge "Der frühe Abschied", die zeitgleich auch auf
ORF 2 zu sehen war, wurde ein totes Baby kurz vor der Obduktion in der
Gerichtsmedizin gezeigt. Diese Szene kritisierte der Medien-Experte Jo
Groebel in der "Bild"-Zeitung als "starken Tobak", der vor allem Kindern
stark in Erinnerung bleibe: "Es scheint, als habe man den Film so aufpeppen
wollen."
Österreichischer Dialekt regt auf
Der verantwortliche
Fernsehdirektor des Hessischen Rundfunks, Manfred Krupp, sagte, über die
Szene sei bei der Abnahme des Films lange diskutiert worden. Angesichts
realer Fälle von Kindesmisshandlung und toten Babys in Tiefkühltruhen sei es
aber wichtig die Härte der Realität darzustellen. Es habe außerdem kaum
Beschwerden von Zuschauern gegeben - im Gegensatz zum Sonntag vor einer
Woche beim "Tatort" aus Wien. Da habe es laut Krupp Aufregung gegeben, weil
der Dialekt teilweise nicht verstanden worden sei.
In Österreich verfolgten am Montagabend 564.000 Menschen den "Tatort" rund
um den Baby-Tod auf ORF 2. Das entspricht einem Marktanteil von 23 Prozent.