20. November 2007 17:00
Knalleffekt zum "Song Contest". Der ORF nimmt nächstes Jahr nicht am
traditionsreichen Musikwettbewerb teil. „Wir müssten uns jetzt bereits zum
,Eurovision Song Contest 2008' anmelden, zurzeit sind aber noch wichtige
Punkte – etwa zum Prozedere der Vorausscheidung – nicht geklärt“, begründet
ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm den Ausstieg.
Negative Entwicklung
Programmdirektor Wolfgang Lorenz ergänzt:
„Der ,Song Contest' zeigt deutlich negative Erkennungsmerkmale einer
komplizierten europäischen Vereinigung. Das hat sich schon 2007 erwiesen,
als nicht nach der Qualität der Beiträge, sondern nach ihrer Herkunft
entschieden worden ist.“ Beim heurigen Wettsingen in Helsinki schanzten sich
die Osteuropäer gegenseitig die Punkte zu. Traditionelle Länder wie
Österreich – mit Eric Papilaya – waren chancenlos.
Songs und Sparplan
Tatsächlich dürfte auch der vorige Woche
ausgerufene Sparplan des ORF (ÖSTERREICH berichtete) den Ausstieg
erleichtert haben. Der ORF muss in die Kandidatenauswahl und Übertragung
viel investieren, doch angesichts des mangelnden Erfolges österreichischer
Teilnehmer bleiben die "Song Contest"-Quoten im Keller: Heuer sahen am
Samstaghauptabend bis zu 327.000 die Liveshow aus Finnland.
Ob der ORF den "Song Contest 2008" ausstrahlt, ist noch offen, heißt es.
Albert Sachs in ÖSTERREICH (21. November 2007)