23. Februar 2009 13:42
ORF-Bilanz 2008: Minus 79 Millionen Euro
Der ORF hat das Jahr
2008 besser abgeschlossen als zunächst befürchtet. Immerhin hatte
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz diese positive Nachricht im Gepäck,
als er die Mitglieder des Finanzausschusses am Montagmittag rund 20 Minuten
lang auf sich warten ließ: Mit einem vorläufigen EGT (Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) von rund minus 79 Millionen Euro konnte das
prognostizierte Ergebnis unterschritten werden. Die ORF-Geschäftsführung war
aufgrund der Finanzkrise und der rückläufigen Finanz- und Werbeerträge von
einem Minus von 100 Millionen Euro ausgegangen.
Deutlicher Rückgang der Personalkosten
Dass der
öffentlich-rechtliche Sender nun doch über den Prognosen abschließen konnte,
verdankt er laut Wrabetz "konsequenten Sparmaßnahmen und
Strukturverbesserungen". Die Geschäftsführung habe in den letzten beiden
Quartalen 2008 "adäquat, sofort und energisch auf die Krise reagiert". So
konnte zum Beispiel bei den Sachaufwänden der Forecast um knapp zehn
Millionen Euro und der operative Personalaufwand um knapp sechs Millionen
Euro unterschritten werden, berichtete der ORF-Chef.
ORF-Umsatz geht deutlich zurück
Die Umsatzerlöse des ORF
betrugen im Jahr 2008 rund 886 Millionen Euro, im Jahr davor waren es noch
918 Millionen. Einen deutlichen Einnahmenrückgang gab es bei der
Fernsehwerbung, deren Erlöse von 220 Millionen im Jahr 2007 auf 183
Millionen Euro zurückgingen. Die Umsatzerlöse aus der Radiowerbung blieben
mit 80 Millionen Euro stabil. In Summe lukrierte der ORF 263 Millionen Euro
aus klassischer Werbung. Die Programmentgelte stiegen dank der
Gebührenerhöhung von 473 auf 504 Millionen Euro. Der Finanzerfolg betrug
15,8 Millionen statt der geplanten 40,3 Millionen Euro.
ORF baut 60 Stellen ab
Die Zahl der ORF-Angestellten
(Vollzeitäquivalente) wurde gegenüber dem Jahr 2007 um 60 reduziert. Ende
2008 arbeiteten im ORF 3.373 Angestellte, der operative Personalaufwand
betrug 373 Millionen Euro. Der Aufwand für Material lag bei knapp 600
Millionen Euro. Wrabetz betonte, dass es gelungen sei "auch unterjährig
rasch" auf die Wirtschaftskrise zu reagieren und etwa bei Sach- und
Personalkosten unter den Budgetansätzen zu bleiben. "Das laufende Programm
war davon nicht betroffen, es konnten sogar zusätzliche Programmvorhaben wie
die Nationalratswahlen oder 'Starmania' realisiert werden", so der
Generaldirektor.