12. November 2007 17:33
Wieder einmal liegen sich ORF und ÖVP in den Haaren. Und abermals ist die
Gäste-Auswahl bei der ORF-Talksendung "Im Zentrum" Anlass für die
Verstimmung auf Seiten des schwarzen Mediensprechers Franz Morak, der sich
in einer Aussendung darüber beschwerte, dass Informationsdirektor Elmar
Oberhauser den EU-Politiker Othmar Karas (V) nicht eingeladen habe.
Oberhauser weist die Kritik seinerseits in einer Aussendung als "weiteren
Einmischungsversuch von außen auf das Schärfste zurück".
Karas nicht eingeladen
"Volk oder Parlament - Wer entscheidet
über den EU-Reformvertrag?" - zu diesem Thema diskutierten am vergangenen
Sonntag (11. November) SPÖ-Klubobmann Josef Cap, der Kärntner
Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ), die EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber
(Grüne) und Andreas Mölzer (FPÖ) sowie der ehemalige VP-Vizekanzler und
jetzige EU-Koordinator für den Südosteuropa-Stabilitätspakt Erhard Busek.
Die ÖVP wollte außerdem ihren EU-Abgeordneten Othmar Karas vertreten wissen,
was der ORF allerdings abgelehnt hat.
Oberhauser erklärte dies in der Aussendung damit, dass "die Entscheidung
über die Abhaltung einer Volksabstimmung zum EU-Reformvertrag im
österreichischen Parlament zu fällen ist. Wir sind davon ausgegangen, dass
die beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP, die ja mit ihrer Mehrheit im
Parlament diese Frage entscheiden können, bei dieser Diskussion entweder
durch ein Regierungsmitglied oder durch ihre Klubobleute vertreten sind."
Absolut daneben
Nachdem aber neben VP-Klubobmann Wolfgang
Schüssel auch mehrere Regierungsmitglieder dem ORF einen Korb gegeben
hatten, kam die ÖVP mit dem Vorschlag, Karas einzuladen. Karas ist
allerdings weder Mitglied der Regierung noch des Parlaments, so Oberhauser.
Für Morak ist diese Argumentation "nicht im Zentrum, sondern - offen gesagt
- absolut daneben".