13. November 2007 10:11
Im Nordwesten von Peru haben Archäologen farbige Wandmalereien in einem
4.000 Jahre alten Tempel entdeckt. Sie zeigen eine Hirschjagd und bezeugen
einen frühen Willen zur künstlerischen Gestaltung, so der peruanische
Archäologe Walter Alva.. Die Ausgrabungen hätten Hinweise auf eine
Zivilisation zutage gefördert, die weit komplexer sei als bisher für diese
Zeit angenommen.
Riesige Tempelanlage
Die Archäologen stießen in der vergangenen
Woche bei Ventarron, 650 Kilometer nördlich von Lima, auf die 2.500
Quadratmeter große Tempelanlage. Als Baustoffe seien keine Felsen, sondern
Lehmziegel aus den Sedimenten des nahe gelegenen Flusses verwendet worden,
erklärte Alva. Die ausgewogene Anordnung der Gebäude weise eine
bemerkenswerte Präzision auf. So sei der Tempel genau nach Norden
ausgerichtet. Anhand von Kohlenstoffuntersuchungen sei ein Alter von etwa
4.000 Jahren ermittelt worden. An den Außenwänden wurden Farbfragmente
entdeckt. Das am besten erhaltene Wandgemälde befindet sich aber auf der
Innenseite eines Gebäudes.
Frühe Belege für den Handel
Auf dem Gelände wurden
Knochen von Amazonas-Papageien und Affen gefunden, was Alva als Beleg für
einen frühen Handel mit Regionen im Süden deutet. Die älteste bekannte Stadt
in Amerika ist Caral, ebenfalls nahe der peruanischen Pazifikküste gelegen.
Deren Entstehung geben Historiker mit dem Jahr 2627 v. Chr. an.