09. Februar 2009 13:27
Ägyptische Archäologen haben in der Totenstadt von Sakkara eine Grabkammer
mit 30 Mumien und mehreren noch unberührten Sarkophagen aus der
Pharaonenzeit entdeckt. Die relativ unversehrte Mumie eines Mannes fanden
die Forscher in einem 1,8 Meter langen Holzsarg, auf dem in Hieroglyphen der
Name des Toten und seiner männlichen Vorfahren zu lesen ist. Vier weitere
Sarkophage aus Kalkstein sollen in den kommenden Tagen vorsichtig geöffnet
werden.
Zweiter Gang gebaut
Das Grab sei ursprünglich für einen
bedeutenden Priester der 6. Dynastie (ca. 2318-2168 v. Chr.) namens Sengam
gebaut worden. Die in der mit Reliefs dekorierten Kammer gefundenen Mumien
stammen jedoch vermutlich aus der 26. Dynastie (664-525 v. Chr.). Zusätzlich
zu dem ersten Korridor, der zu der Grabkammer führt, wurde rund 1660 Jahre
nach dem Bau der Kammer noch ein zweiter Gang gebaut, der an einer anderen
Seite der Kammer endet. Für den Bau dieses zweiten Korridors sei eine der
Wände der Grabkammer durchbrochen worden.
In eine Wand der Kammer waren fünf Nischen eingelassen. In jeder dieser
Nischen lagen vier Mumien. In einer der Nischen befand sich außerdem noch
ein mumifizierter Hund. An einer anderen Wand fanden die Forscher in zwei
Nischen menschliche Knochen.
30 Kilometer südlich von Kairo
Das neu entdeckte Grab liegt
westlich der Stufenpyramide des Djoser. In der großen Nekropole von Sakkara,
die rund 27 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Kairo liegt, hatte das
gleiche Archäologen-Team im vergangenen Dezember bereits zwei Gräber von
Angehörigen des Hofstaates von Pharao Unas (5. Dynastie) entdeckt.
In der Totenstadt von Sakkara waren vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die
Perserzeit Könige und Beamte bestattet. Für mehrere Pharaonen wurden in
Sakkara Pyramiden errichtet, von denen einige verfielen. Die um 2700 v. Chr.
erbaute Stufenpyramide des Djoser ist mit rund 60 Metern das größte Bauwerk
der immer noch nicht vollständig erforschten Nekropole.