11. April 2008 10:42
Die Angst vor Schlangen und Spinnen ist teilweise angeboren. Schon
Vorschulkinder besitzen die Fähigkeit, ein potenziell gefährliches Tier
schneller zu orten als ein vermeintlich harmloseres. Das ergibt eine
US-Studie. Selbst in Ländern, in denen beispielsweise Schlangen keine reale
Bedrohung darstellen, erkennen Kinder diese Tiere in einer Wiese früher als
harmlosere Geschöpfe wie Frösche oder Raupen.
Kollektives Gedächtnis
Der Untersuchung zufolge sind
Menschen auch durch ihre Entwicklungsgeschichte geprägt, manche Reaktionen
lassen sich nur damit erklären. Denn moderne Gefahren wie Herdplatten,
Steckdosen oder Bügeleisen scheuen kleine Kinder nicht. Erst durch ihre
Eltern lernen sie, Abstand zu wahren.
Blitzschnell reagiert
In der amerikanischen Studie sollten Kinder
im Alter zwischen drei und fünf Jahren sowie Erwachsene quadratische Bilder
mit Schlangen, Fröschen, Blumen oder Raupen herausfinden. Aufgabe war es,
das gesuchte Quadrat zu berühren, sobald sie es auf dem Bildschirm entdeckt
hatten. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen waren viel schneller,
wenn sie eine Schlange von anderen Bildern wie Blumen, Raupen, Fröschen
unterscheiden sollten, als wenn sie Blumen, Frösche oder Raupen aufspüren
sollten.
Jahrhunderte altes Wissen
Die Experten vermuten, dass eine
Gehirnregion bei Menschen besonders auf Reize reagiert, die in der
Entwicklungsgeschichte der Menschheit mögliche Gefahren ankündigten - wie
etwa giftige Tiere. Individuen, die die Gegenwart einer giftigen Schlange
oder einer Spinne schneller erkannten, hatten auch einen Überlebensvorteil.