25. Juni 2008 10:16
Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie wäre die Hälfte der
Todesfälle und Komplikationen im Zusammenhang mit größeren Operationen
vermeidbar, wenn eine Reihe einfacher Sicherheitsvorschriften eingehalten
würde. Das will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt.
"Vermeidbare Operationsverletzungen und Todesfälle stellen eine wachsende
Sorge dar", beklagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. Durch die
Checkliste könnten Fehler verhindert und die Sicherheit für die Patienten
verbessert werden.
Todesrate zwischen fünf und zehn Prozent
Schätzungen zufolge
gibt es jährlich 234 Mio. größere Operationen pro Jahr. In Industriestaaten
kommt es dabei Studien zufolge in zwischen drei und 16 Prozent der Fälle zu
schweren Komplikationen. In Entwicklungsländern liegt die Todesrate bei
schweren Eingriffen zwischen fünf und zehn Prozent. Allein durch Fehler bei
der Vollnarkose stirbt in einigen Ländern südlich der Sahara jeder 150.
Patient, wie die WHO erklärte.
Greift unter verschiedensten sanitären Bedingungen
Die jetzt
vorgestellte Checkliste wurde von der medizinischen Fakultät der Universität
Harvard zusammengestellt und soll weltweit und unter den verschiedensten
sanitären Bedingungen anwendbar sein. Bei Pilotstudien an acht Standorten
sei die Sicherheit für die Patienten durch Einhaltung der
Sicherheitsvorschriften verdoppelt worden, erklärte die WHI. Dies habe zu
einem starken Rückgang der Todesfälle und Komplikationen bei chirurgischen
Eingriffen geführt.
Checkliste
Die Checkliste sieht beispielsweise vor, dass ein
Koordinator eines Operationsteams alle medizinischen Instrumente, Nadeln und
Tupfer zählt, bevor der Patient den Operationsblock verlässt. Zudem soll vor
Beginn jedes Eingriffs überprüft werden, dass alle bekannten Allergien des
Patienten notiert wurden.