10. Dezember 2007 15:38
Mehr als eine Milliarde Computer weltweit erzeugen rund zwei Prozent der
CO2-Emissionen, ebenso viel wie die Luftfahrtindustrie. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Studie der englischen Umweltorganisation "Global Action Plan".
Sie kritisiert vor allem den uneffizienten Einsatz von IT in Unternehmen: So
werde viel zu viel Ausrüstung gekauft, ohne auf die Energiekosten zu achten.
70 Millionen Tonnen Papier
Ein mittelgroßer Server habe demnach
den gleichen "Carbon Footprint" wie ein "durchschnittliches SUV, das eine
Gallone auf 15 Meilen verbraucht", heißt es in dem Report "An Inefficient
Truth". 1980, vor dem Computerzeitalter, wurden weltweit rund 70 Millionen
Tonnen Papier in den Büros verbraucht, seit 1997 habe sich der Verbrauch auf
mehr als 150 Millionen Tonnen verdoppelt. Zudem wachse der IT-Sektor rasant
im Gegensatz zur Luftfahrtindustrie, warnte die Umweltorganisation: Im
vergangenen Jahr wurde 48 Prozent mehr Datenspeicherplatz verkauft als im
Jahr zuvor, demgegenüber stehen drei Prozent mehr Flugreisende in
Großbritannien.
Die Organisation befragte für den Report IT-Verantwortliche in 120
britischen Unternehmen. Dass ihre Arbeit Auswirkungen auf die Umwelt habe,
bejahte mehr als die Hälfte, neun von zehn waren aber nicht mit dem "Carbon
Footprint" ihrer Aktivitäten vertraut. Dieser Wert gibt die Menge an
Kohlendioxid an, die beim Verbrauch von Energie freigesetzt wird. Nur 20
Prozent wussten über die Energierechnungen ihrer Unternehmen Bescheid.
"Global Action Plan"
Für den Chef der
Umweltorganisation, Trewin Restorick, müsse sich vor allem die britische
Regierung einem Umdenkprozess unterziehen. Aufgrund der Speicherrichtlinien
würde mehr als ein Drittel der Unternehmen ihre Daten unbegrenzt speichern,
was viel Speicherplatz und damit Energie verbraucht. Aber auch Unternehmen
müssten sich laut "Global Action Plan" um umweltschonendere Ausstattung
kümmern, diese könnte die Energieanforderungen von IT-Abteilungen um bis zu
80 Prozent senken.