01. November 2007 16:08
Im US-Staat Washington ist der erste Affe gestorben, der sich mit
Zeichensprache mit Menschen verständigen konnte. Das Schimpansenweibchen
"Washoe", das in einem Forschungszentrum der Universität in Ellensburg
lebte, verfügte über ein Vokabular von 250 Wörtern. Sie wurde um 1965 in
Afrika geboren und lebte zunächst in Nevada, bevor sie nach Washington kam.
"Washoe" starb am Dienstagabend eines natürlichen Todes.
Wurde wie Kind tauber Eltern behandelt
"'Washoe' war eine Botin
und brachte uns die Botschaft des Respekts für die Natur", sagte May Lee
Jensvold vom Institut für Kommunikation der Universität. Dort wurde "Washoe"
zunächst wie ein Kind tauber Eltern behandelt. Ihre Pfleger verwendeten
ausschließlich Zeichensprache, um mit ihr zu kommunizieren und verzichteten
so weit wie möglich auf gesprochene Wörter. So baute "Washoe" ihr Vokabular
immer mehr aus. In vielen Situation verwendete sie das Zeichen für "mehr".
Einmal benutzte sie das Zeichen für "Blume" um "Geruch" zu erklären, wie
ihre Betreuer erklärten. Nach weiterem Training konnte sie schließlich
zwischen "Geruch" und "Blume" unterscheiden.
Training begann 1967
Die Gründer des Instituts, Roger und Deborah
Fouts, hatten 1967 mit dem Training von "Washoe" begonnen. Vorherige
Versuche, Schimpansen die menschliche Sprache beizubringen, waren
gescheitert.
Kritiker bezweifeln Sprachkenntnis von "Washoe"
Kritiker
bezweifelten jedoch, dass die Schimpansin tatsächlich menschliche Sprache
einsetzte. So erklärte der Harvard-Wissenschafter Steven Pinker, "Washoe"
habe wohl einfach nur gelernt, bestimmte Handlungen auszuführen, um
Belohnungen zu erhalten.