10. März 2008 22:32
Selbst ein relativ kurzer Kontakt mit Diesel-Abgasen löst im Gehirn
Stresssymptome aus. Die winzig kleinen Diesel-Partikel veränderten die
Aktivität des Hirns, heißt es in einer Studie, die am Dienstag in der
britischen Fachzeitschrift "Particle and Fibre Toxicology" veröffentlicht
wurde. Nach rund dreißig Minuten sei bei den Testpersonen, die Diesel in
geschlossenen Räumen ausgesetzt waren, eine auf Stress hindeutende Aktivität
in der Großhirnrinde gemessen worden.
Auch nachdem sie den Raum verlassen hätten, seien die Stressanzeichen weiter
gestiegen. Langfristig könnten die Partikel laut der Studie "die normalen
Hirnfunktionen und die Informationsverarbeitung beeinträchtigen".
Zehn Testpersonen wurden untersucht
In Experimenten ließ der
Forscher Paul Borm von der niederländischen Universität Zuyd zehn
Freiwillige eine Stunde in Räumen verbringen, die entweder reine Luft oder
Diesel-Abgase enthielten. Dabei maß er ihre Hirnströme während des
Aufenthalts und eine Stunde danach. Frühere Studien hatten bereits belegt,
dass Schmutzpartikel in der Luft bis ins Gehirn gelangen können.
Die Konzentration der Diesel-Abgase in Borms Versuchen lag an der Obergrenze
dessen, was Menschen normalerweise in der Umwelt oder am Arbeitsplatz
einatmen, etwa auf einer belebten Straße oder in einer Garage. "Wir können
nur darüber spekulieren, was es bedeutet, in geschäftigen Städten der
Luftverschmutzung chronisch ausgesetzt zu sein", erklärte Borm.