19. Mai 2008 08:19
Die Zunahme von Wirbelstürmen im Atlantik ist einer Studie zufolge nicht auf
die Erderwärmung zurückzuführen. Höhere Temperaturen werden sogar für einen
Rückgang von Hurrikans auf dem Ozean und an Land führen, wie der Meteorologe
Tom Knutson am Sonntag berichtete. Die Studie könnte zu einer neuen Debatte
über die Auswirkungen der Erderwärmung auf den Atlantischen Ozean führen.
Seit dem verheerenden Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 sind die Stürme ein
Symbol für die Klimaveränderung. Viele Experten sahen bisher einen
Zusammenhang zwischen höheren Wassertemperaturen und der Zunahme der Stürme.
Andere bezweifeln einen Zusammenhang und sehen natürliche Schwankungen als
Grund.
Knutson hat wiederholt vor den Auswirkungen des Klimawandels gewarnt. Jetzt
schrieb er, dass die Zunahme von Hurrikans und die Erderwärmung nicht
zusammenhingen und beruft sich dabei auf ein Computermodell. Demnach wird
die Zahl der Hurrikans im Atlantik bis zum Ende des Jahrhunderts um 18
Prozent abnehmen. An Land könnte dies noch drastischere Folgen haben: In den
USA sagt der Forscher einen Rückgang um 30 Prozent voraus. Die Zahl der
schwersten Stürme geht laut Studie um acht Prozent zurück. Allerdings gibt
es nicht nur positive Aspekte, wie aus der Studie hervorgeht. Hurrikans und
tropische Stürme werden nasser und heftiger.
Mehrere Wissenschaftler kritisierten Knutson und wiesen auf Schwächen der
Modellrechnung hin. Der Meteorologe gestand ein, dass das Modell nur einen
groben Überblick liefere und sich nicht mit einzelnen Stürmen und ihren
Stärken befasst. Die Studie wurde am Sonntag im Internet vom Magazin "Nature
Geoscience" veröffentlicht.