09. Juni 2008 13:03
© DPA/Zoologische Staatssammlung
Mit Hilfe einer körpereigenen Substanz lässt sich bei Ratten innerhalb von
wenigen Minuten das Verlangen nach Alkohol stoppen. Direkt ins Gehirn
verabreicht, bremst sie nicht nur die akute Lust auf die Droge, sondern
verhindert auch Rückfälle nach längerer Alkoholabstinenz, berichten
US-Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der
Wissenschaften.
Auch bei Mensch möglich?
Da der Alkoholsucht bei Ratten und
Menschen ähnliche Prozesse zugrunde liegen, hoffen die Forscher, nun eine
Therapie gegen Alkoholismus entwickeln zu können. Bei der Substanz, die
Sebastian Carnicella und Kollegen von der University of California in
Emeryville untersucht haben, handelt es sich um den Wachstumsfaktor GDNF. Er
ist normalerweise für die Entwicklung bestimmter Nervenzellen im
Zentralnervensystem zuständig. Die Wissenschafter spritzten GDNF nun direkt
in einen Bereich des Gehirns, der eine zentrale Rolle bei Alkohol- und
Drogensucht spielt: in das ventrale tegmentale Areal (VTA).