10. Juli 2008 15:50
Äpfel und Birnen enthalten eine Art Luftröhren, mit denen sie atmen. Und
diese Atmung sei sogar noch nach der Ernte zu beobachten, berichten Forscher
der Europäischen Synchrotronstrahlungsquelle (ESRF) in Grenoble am
Donnerstag.
Zusammen mit Wissenschaftlern der Katholischen Universität Löwen in Belgien
hatten sie diese schon länger vermuteten Atemwege nach eigenen Angaben
erstmals sichtbar gemacht. Sie nutzten dazu die Technik der
Röntgen-Computertomographie. In Äpfeln sind die Atemwege eher
ungleichförmige Hohlräume, in Birnen feine, zusammenhängende Kanäle.
"Es ist noch unbekannt, wie sich die Luftwege in den Früchten entwickeln,
und warum Äpfel höhlenförmige Strukturen haben und Birnen Netzwerke aus
winzigen Kanälen", sagte Pieter Verboven von der Universität Löwen. Nun sei
jedoch klar, warum Birnen eher als Äpfel faulen. Ihre winzigen Kanäle
könnten nicht so viel Sauerstoff in die Fruchtmitte befördern, und ihre
Zellen seien daher einfach schneller außer Atem.
Um die Früchte zu erhalten, muss ein Minimum an Sauerstoff auch nach der
Ernte in jede Zelle gelangen. Wenn dies nicht geschieht, entstehen braune
Stellen, und die Fruchtqualität sinkt. Daher werden Äpfel und Birnen und
kühlen Räumen mit einer Mindestkonzentration an Sauerstoff gelagert. Die
Arbeit ist im Fachjournal "Plant Physiology" (Bd. 147, S. 518)
veröffentlicht.