07. April 2008 14:42
Buben spielen gerne mit Autos und Baggern, Mädchen lieber mit Puppen. Solche
Geschlechter-Stereotypen sind nicht spezifisch menschlich. Wie Forscher laut
einem Bericht des britischen Wissenschaftsmagazins "New Scientist"
jetzt feststellten, gibt es ähnliche Verhaltensweisen auch bei Affen.
Geschlechtsspezifische Eigenheiten?
Dies könne bedeuten, dass
Männer, ob nun Mensch oder Affe, eine biologische Neigung zu bestimmten
Spielzeugen haben, erklärte Kim Wallen, Psychologe am Nationalen
Primaten-Forschungszentrum Yerkes in Atlanta im US-Staat Georgia. Wallens
Team untersuchte das Verhalten von elf männlichen und 23 weiblichen
Rhesus-Affen. Die männlichen Primaten wählten lieber Spielzeug mit Rädern
als Puppen. Die Weibchen waren in dieser Hinsicht nicht festgelegt.
Kritik an der Studie
Die Schlussfolgerungen aus dieser Studie
dürften wohl vor allem bei jenen Psychologen auf Widerstand stoßen, die für
die Neigungen in erster Linie soziale Faktoren verantwortlich machen. Diese
spielten sicher auch eine Rolle, erklärte Wallen, aber männliche Rhesusaffen
schienen bei der Wahl ihres Spielzeugs festgelegter. Er warnte zugleich vor
einer Überinterpretation der Studie.
Neigung vorgegeben?
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine
Studie mit Grünen Meerkatzen. Zusammengenommen seien die Ergebnisse
überzeugend, sagte die Psychologin Gerianne Alexander, die die Untersuchung
mit den Meerkatzen leitete. Sie geht davon aus, dass biologische
Unterschiede eine Neigung vorgeben, die dann durch das gesellschaftliche
Umfeld verstärkt wird.