23. Dezember 2007 08:46
Biologen aus Kenia und den USA schlagen Alarm: Die Giraffen in Afrika sind
gefährdeter als gemeinhin angenommen. Ohne besondere Schutzmaßnahmen seien
mindestens sechs verschiedene Arten vom Aussterben bedroht, warnt eine am
Samstag in der Fachzeitschrift "BMC Biology Journal" veröffentlichte Studie.
Nach ihren Schätzungen gibt es insgesamt noch rund 110.000 Giraffen auf dem
afrikanischen Kontinent. Einige der Gruppen jedoch seien inzwischen auf
wenige hundert geschrumpft.
Opfer von bewaffneten Konflikten und Wilderern
So habe die Zahl
der Netzgiraffen in Somalia, Äthiopien und Kenia wegen der bewaffneten
Konflikte oder durch Wilderer von 27.000 in den 1990er Jahren auf heute
weniger als 3.000 abgenommen. Noch gefährdeter sei die Westafrikanische
Giraffe, von der heute nur noch rund 100 Exemplare in einem einzigen Gebiet
des Niger lebten. Von der Nigerianischen Giraffe (Giraffa camelopardalis
peralta) gebe es inzwischen nur noch etwa 160 Tiere, von der
Rothschild-Giraffe nur noch wenige Hundert, die in isolierten Gebieten von
Kenia und Uganda lebten.
Artenvielfalt unter Giraffen
Die Forscher warnten davor, die
verschiedenen Giraffenarten als eine einzige Gattung zu sehen. Ihre
unterschiedlichen Gene widerlegten eindeutig diese These. Doch erst wenn
sich die Erkenntnis durchgesetzt habe, dass nicht alle Giraffen gleich
seien, werde auch mehr zum Schutz und zur Rettung der bedrohten Tiere
unternommen.