30. Oktober 2008 18:53
Das fliegende Observatorium - das mit Reserveelektronik läuft - nahm dafür
das Galaxienpaar Arp 147 im Sternbild Walfisch (Cetus) ins Visier, das - in
astronomischen Maßstäben - vor kurzer Zeit eine kosmische Kollision
durchlebt hat. Eine der beiden 400 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxien
war dabei durch die andere hindurchgeflogen, wie das europäische
"Hubble"-Zentrum am Donnerstag in Garching bei München mitteilte.
Wie die Welle eines ins Wasser geworfenen Kiesels breitet sich seitdem ein
blau strahlender Ring intensiver Sternentstehung vom Kollisionszentrum aus.
Vom Kern der getroffenen Galaxie ist ein staubiger, rötlicher Knoten
geblieben, während die durchquerende Galaxie den Zusammenstoß offensichtlich
nahezu unverändert überstanden hat.
Ein schwerer Elektronikfehler bei dem 18 Jahre alten Weltraumteleskop hatte
es zuvor erforderlich gemacht, dass die gesamten wissenschaftlichen
Beobachtungen des Teleskops im Oktober auf Reserveelektronik umgeschaltet
werden mussten. Das Hochfahren der zuletzt vor dem Start in den Orbit
getesteten Reserveschaltkreise hatte mehrere Tage in Anspruch genommen. Seit
dem 25. Oktober ist das Teleskop wieder in Betrieb.