07. Dezember 2007 08:59
In Zeiten von Globalisierung und Klimawandel sollten sich auch Länder in
gemäßigten Breiten auf das Auftreten von Tropenkrankheiten einstellen. Dies
fordern italienische Mediziner angesichts eines Ausbruchs von
Chikungunya-Fieber im Norden des Landes vor wenigen Monaten. Das
Chikungunya-Virus, das Gelenkschmerzen und hohes Fieber auslöst, wird von
Mücken der Gattung Aedes auf den Menschen übertragen. Gemeldet wurden
Ausbrüche des Fiebers bisher aus Afrika, Indien oder Südostasien. Im Sommer
erkrankten in zwei Dörfern der Provinz Ravenna in Nordostitalien mehr als
200 Menschen.
Erkrankung ging von indischen Besuchern aus
Infektiologen aus
Rom, die die Epidemie untersuchten, vermuten in der Zeitschrift "The
Lancet", dass die Erkrankungen von einem Inder ausgingen, der während
eines Besuchs bei Verwandten in einem dieser Dörfer Symptome zeigte und
Antikörper gegen das Virus entwickelte. Der Erreger wurde in der Gegend auch
in einer Aedes-Mückenart nachgewiesen, der Asiatischen Tigermücke. Die
Erkrankung verlief in fast allen Fällen leicht, allerdings starb ein Mensch
an dem Fieber. Die Autoren fordern, dass sich Gesundheitsbehörden in Ländern
mit gemäßigtem Klima auf die Diagnose und Therapie tropischer Erkrankungen
vorbereiten sollten.