08. Jänner 2009 15:33
Japanische Forscher haben aus tiefgefrorenen Hodenzellen ein legendäres Rind
geklont, dessen Nachfahren bis heute Fleisch von höchster Qualität liefern.
Mit Hilfe von seit 13 Jahren eingefrorenen Zellen des berühmten Bullen
Yasufuku seien vier Kälber mit identischem Erbgut gezeugt worden, teilten
Forscher der Kinki-Universität und des Viehzucht-Forschungsinstituts der
Präfektur Gifu am Donnerstag mit. Zwei der Klontiere überlebten demnach.
Yasufuku ist der Urvater des Hidagyu-Rindfleischs, das ähnlich teuer ist wie
das auch hierzulande verkaufte Kobe-Rind. Das Fleisch gilt als besonders
zart und schmackhaft, unter anderem weil die Tiere während der Aufzucht oft
massiert und mit Bier gefüttert werden. Die japanischen Forscher wollen nun
nach eigenen Angaben herausfinden, welche genetischen Faktoren und
Proteinstrukturen die Fleischqualität beeinflussen. Langfristig wollen sie
auch ausgestorbene Tierarten wiederbeleben: "Unser Traum ist es, ein Mammut
zu schaffen", sagte Kazuhiro Saeki von der Kinki-Universität. Um das riesige
Eiszeit-Säugetier zu klonen, müsste ein Mammut-Zellkern in eine
Elefanten-Eizelle eingepflanzt werden.
Der jüngste Klonerfolg dürfte in jedem Fall die Debatte über den Verkauf
geklonten Fleisches in Japan neu beleben. Die Regierung in Tokio steht einer
Freigabe nach Medienberichten positiv gegenüber. In den USA stimmten die
Behörden bereits im vergangenen Jahr dem Verkauf von geklonten Tierprodukten
zu.