06. September 2007 18:38
Die EU-Kommission sorgt sich darum, dass Lebensmittelfarben Hyperaktivität
bei Kindern auslösen könnten. Alarmiert durch eine britische Studie
beauftragte die Kommission am Donnerstag in Brüssel die Europäische Behörde
für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dem Verdacht nachzugehen. Die im
britischen Medizinjournal "The Lancet" (online vorab) veröffentlichte Studie
deutet darauf hin, dass künstliche Lebensmittelfarben und ein
Konservierungsmittel bei Kindern zu überaktivem Verhalten führen können.
Die britischen Lebensmittelbehörde (FSA) riet allen Eltern von hyperaktiven
Kindern oder solchen mit dem Zappelphilipp-Syndrom (ADHS), ihren Kleinen
keine künstlich gefärbten Lebensmittel zu geben. Die kleinen Probanden
erhielten in der Studie laut FSA einen flüssigen Mix aus den Farbstoffen
Sunsetgelb (E110), auch Gelborange genannt, Chinolingelb (E104), Azorubin
(E122) und Allularot (E129) sowie dem Konservierungsstoff Natriumbenzoat
(E211).
Es reiche nun nicht aus, dass Eltern entsprechende Nahrungsmittel aus dem
Speiseplan nehmen, um ihre Kinder vor Hyperaktivität zu schützen, sagte
Mitautor Professor Jim Stevenson von der Universität Southampton. "Wir
wissen, dass viele andere Einflüsse daran beteiligt sind, aber dies ist
zumindest einer, den das Kind vermeiden kann."
Derzeit prüfe die EFSA alle Lebensmittelfarben auf ihre Verträglichkeit,
sagte ein Behördensprecher. Sowie es Ergebnisse gebe, werde die Kommission
prüfen, ob Schutzmaßnahmen nötig seien.