Mit eintägiger Verzögerung hat die US-Weltraumbehörde NASA am Mittwoch damit
begonnen, den Roboterarm der Marssonde "Phoenix" auszufahren. Der
Roboterarm soll im Marsboden graben und Bodenproben zur Untersuchung auf
Spuren von Leben sammeln. Wegen einer Störung des Funksystems war der Befehl
zum Ausfahren des zweieinhalb Meter langen Arms am Dienstag nicht
übermittelt worden. Wie die NASA erklärte, wurde dies am Mittwoch
nachgeholt.
Landung rekonstruiert Die Europäische Weltraumbehörde hat die
Landung akustisch rekonstruiert. So in etwa hörte es sich an, als "Phoenix"
auf dem Roten Planeten landete:
Super-Zustand Die Marssonde sei in einem exzellenten Zustand,
erklärte Projektmanager Barry Goldstein. Die kleine Panne werde die
Forschungsmission nicht weiter behindern. "Phoenix" landete am
Sonntag in einem relativ flachen Gebiet am Nordpol des Mars. Er soll dort
mindestens 90 Tage lang im Permafrost nach Spuren von Wasser und Hinweisen
auf Leben graben. Die Forscher vermuten, dass etwa 30 Zentimeter unter der
Mars-Oberfläche Eis liegt. Darin könnte die Sonde organische Verbindungen
entdecken.
Suche nach Wasser Hauptaufgabe der Sonde, die auch eine
Spezialkamera aus Deutschland an Bord hat, ist die Suche nach Wasser damit
und nach Spuren einfachsten Lebens auf dem Mars. In den nächsten drei
Monaten - dann ist Frühling und Sommer im Landegebiet auf dem Roten Planeten
- soll der Roboterarm den gefrorenen Polarboden durchgraben. Die Expedition
wird unter anderem untersuchen, ob das Eis nahe der Marsoberfläche
regelmäßig schmilzt. Das würde bedeuten, dass es dort einen Lebensraum für
Mikroorganismen geben könnte.
Die erfolgreiche Landung der Sonde gilt als wichtiger Schritt in der
Raumfahrt. In den vergangenen Jahrzehnten waren mehr als die Hälfte der
Mars-Missionen gescheitert. Auch das Aufsetzen von "Phoenix" galt
als "Zitterpartie". Die Sonde musste vom Eintritt in die
Marsatmosphäre bis zur Landung innerhalb weniger Minuten von rund 20.000 auf
etwa 10 Kilometer pro Stunde abgebremst werden. Das gesamte Projekt "Phoenix"
kostet nach Angaben der NASA 420 Millionen Dollar (knapp 310 Millionen
Euro).