12. April 2008 21:30
Dieses geringe EU-Wissen ist nach Ansicht von Politikwissenschaftern der
Universität Wien einer der Hauptgründe für die mangelnde Akzeptanz der Union
in der Bevölkerung. Sie haben deshalb ein neues elektronisches EU-Lexikon
auf Wiki-Basis entwickelt, teilte das Institut für Staatswissenschaft am
Mittwoch in einer Aussendung mit.
Lexikon-Einträge als Seminararbeiten
Seit Semesterbeginn
verfassen Studierende der Politikwissenschaft der Uni Wien im Rahmen von
Seminaren Einträge für das Lexikon. Der Grundgedanke dabei: anstatt das von
Studierenden mühsam angeeignete politikwissenschaftliche Wissen wie bisher
in Seminar- und Hausarbeiten zu verstecken oder nach Beurteilung im
Mistkübel verschwinden zu lassen, werden die Ergebnisse aus
politikwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen einer breiten Öffentlichkeit
zur Verfügung gestellt.
"Qualitativ hochwertige Beiträge"
Mit der Qualität
anderer Online-Lexika sind die Politikwissenschafter nicht zufrieden. "Bei
Fachbegriffen und Institutionen über die EU bekommt man selbst bei der
bekannten Online-Enzyklopädie Wikipedia höchst enttäuschende Ergebnisse
präsentiert", meinte Roman Pfefferle, der "EU-Wiki" im Zuge seiner
Lehrveranstaltungen als Projektleiter mit den Studierenden erarbeitet. Dem
wollen die Politikwissenschafter "allgemein verständliche Lexikoneinträge
auf Basis von Ergebnissen aus der Europaforschung"und damit einen
"qualitativ hochwertigen Beitrag zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit
EU-Themen innerhalb der Bevölkerung" entgegensetzen.
Präsentation am 25. Juni
Bis Ende Juni soll die Basis von
EU-Wiki stehen, das Online-Lexikon kann aber bereits jetzt als
Informations-, Diskussions- und Reflexionsquelle zu EU-relevanten Themen
genutzt werden. Am 25. Juni soll "EU-Wiki" der Öffentlichkeit präsentiert
werden.