10. Dezember 2007 14:55
© AP Photo/Bernd Kammerer
Indonesien hat bei der Weltklimakonferenz auf Bali ein umfangreiches
Schutzprogramm für Orang-Utans angekündigt. Die gefährdeten Menschenaffen
und ihr Lebensraum, die Tropenwälder auf Borneo und Sumatra, sollen
nachhaltig und langfristig geschützt werden, sagte Präsident Susilo Bambang
Yudhoyono in Nusa Dua auf Bali. "Das Schlüsselelement ist, den Orang-Utan zu
retten. Dafür müssen wir den Wald schützen und damit leisten wir auch
unseren Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase", sagte der Präsident.
Bis 2050 ausgestorben
Die Heimat der Orang-Utans wird durch die
rasante Abholzung des Regenwaldes immer kleiner. Die Tiere suchen dann
Nahrung in den Palmölplantagen, die an die Stelle der Wälder rücken, und
werden dort als Eindringlinge abgeschossen. Nach Angaben von Yudhoyono sind
in den vergangenen Jahren mindestens 50 000 Orang-Utans umgekommen. Auf
Borneo gibt es nach Schätzungen noch rund 54.000 Tiere. "Ohne Schutz würden
sie bis 2050 aussterben", sagte der Präsident.
Lebensraum der Affen: Wälder sollen vor Abholzung geschützt werden
Zusammen
mit Umweltorganisationen will Indonesien die Heimat der Orang-Utans jetzt
nachhaltig schützen. Mehr Wälder sollen ganz unter Naturschutz gestellt
werden. Die Besitzer von Holz-, Papier- und Palmölplantagen sollen künftig
bei der Vergabe von Abholzlizenzen auch zum Waldschutz verpflichtet werden.
Die heute in Auffangzentren lebenden Orang-Utans, die meist von Plantagen
gerettet wurden, sollen bis 2015 wieder in die Natur entlassen werden. Die
indonesische Regierung hofft, für die damit vermiedenen klimaschädlichen
Kohlendioxid-Emissionen Zertifikate an Treibhausgasverursacher verkaufen zu
können, die ihren Ausstoß senken müssen. Das ist ein Programm, das die
Regenwaldnationen im neuen Weltklimaabkommen verankert sehen wollen. Das
Mandat dazu soll Ende der Woche auf der Klimakonferenz von Bali
verabschiedet werden.