15. August 2007 15:21
Das hat ein Atemtest gezeigt, wie Berliner Forscher gemeinsam mit
schottischen Kollegen im "Journal of Comparative Physiology B" berichten.
Die Wissenschafter gehen davon aus, dass sich die seltenen Nachttiere durch
Blutmahlzeiten bei Kuhherden besser vermehren können, weil dieses
Nahrungsangebot viel größer ist als jenes bei Wildtieren im Regenwald.
Vampirfledermäuse
Vampirfledermäuse leben nur in Zentral-
und Südamerika und wiegen ungefähr 30 bis 40 Gramm. Die Vampire seien
Opportunisten und profitierten vom Raubbau an der Natur, berichtete
Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Wildtierforschung am Mittwoch in
Berlin. In Lateinamerika wird immer mehr Regenwald abgeholzt, um Weideland
zu gewinnen. Normalerweise litten darunter Flora und Fauna, nicht jedoch die
Vampire, ergänzte Voigt. Mussten sie früher im dichten Regenwald lange nach
einem Tapir oder Wildschwein jagen, stehen nun Kühe wie auf einem silbernen
Tablett serviert auf eingezäunten Weiden.
Weidebauern wütend
Da Vampirfledermäuse gern zu ihren Opfern
zurückkehren, schade das Blutsaugen mittelfristig den Kühen, erläuterte
Voigt. Der Geschmackswandel der Vampire mache deshalb die Weidebauern
wütend. "Sie werfen Dynamitstäbe in Höhlen. Damit töten sie aber auch
nützliche Fledermausarten, die zum Beispiel Samen verteilen", berichtete
Voigt. Das wiederum schade dem ökologischen Gleichgewicht des Regenwaldes.
Atemproben
Die veränderten Vampir-Ernährungsgewohnheiten wiesen
die Forscher des Leibniz-Instituts gemeinsam mit Universitäts-Kollegen aus
Berlin und dem schottischen Aberdeen über Atemproben nach. Nach einer
Blutmahlzeit von Kühen hat der Fledermausatem eine anderes
Kohlenstoff-Isotopenverhältnis als nach dem Saugen an Tapir oder Wildschwein.