21. November 2007 13:51
Forscher haben in Rheinland-Pfalz die Klaue eines gigantischen
Meeresskorpions ausgegraben. Der 2,5 Meter lange Gliederfüßer jagte vor 390
Millionen Jahren durch das Urmeer, wie die Wissenschafter in den "Biology
Letters" (online vorab veröffentlicht) der Londoner Royal Society berichten.
Der Urskorpion war fast einen halben Meter länger als die größten bisher
gefundenen Gliederfüßer. Das Exemplar der Gattung Jaekelopterus rhenaniae
stelle damit einen neuen Größenrekord für Gliederfüßer auf.
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Der Paläontologe Markus Poschmann von der Mainzer Generaldirektion
Kulturelles Erbe hatte das 46 Zentimeter lange Klauenfossil in einem
Steinbruch in Willwerath nahe Prüm entdeckt. Er beschreibt es zusammen mit
dem Briten Simon J. Braddy von der Universität Bristol und dem US-Forscher
Erik Tetlie von der Universität Yale. Urzeitliche Gliederfüßer waren demnach
noch größer als bisher angenommen.
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Meeresskorpione lebten vor rund 460 bis 255 Millionen Jahren. Sie gelten
als Vorfahren der Skorpione, möglicherweise sogar als Vorfahren aller
Spinnentiere. In der Forschung ist bisher umstritten, warum urzeitliche
Gliederfüßer wesentlich größer waren als die heute lebenden Exemplare.
Einige Wissenschafter gehen davon aus, dass sie infolge der höheren
Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre größer werden konnten. Andere
Forscher stellten die These auf, dass sie sich parallel zu ihren
Beutetieren, den Panzerfischen, entwickelten.