09. November 2007 13:02
Für den amerikanischen "Pionier der Stammzellenforschung" Irving L.
Weissmann ist die herkömmliche Strahlentherapie nicht effizient gegen
Krebserkrankungen. "Sie bietet keine großen Heilungschancen, weil sie zwar
den Tumor verkleinert, die Krebsstammzelle aber immun gegen die Strahlung
ist", erklärte er am Rande einer Preisverleihung am Freitag in Tirol
Journalisten. Weissmann erhielt von der Innsbrucker Universität den mit
15.000 Euro dotierten Ilse & Helmut Wachter Preis.
Weissmann isolierte und züchtete Stammzellen
Weissmann
gelang es, 1988 Blut bildende Stammzellen in Mäusen und später im Menschen
zu identifizieren, zu isolieren und zu züchten. Der Forscher sei kein
Verfechter des Verwendens von embryonalen Stammzellen, versicherte
Univ.-Prof. Peter Fritsch, Vorsitzender des Vorstandes der Ilse & Helmut
Wachter Stiftung.
Selbsterneuernde Zellen
"Stammzellen sind so einfach, das ist
überraschend", schilderte Weissmann. Sie ist die einzige Zelle, die sich
nach ihrer Teilung wieder selbst erneuert. Inzwischen konnten auch die
Stammzellen für Hirn, Muskel und hoffentlich bald Haut isoliert werden. "Die
Stammzellenforschung ist ein sehr langsamer Prozess", sagte er.
"Klonen ist zu gefährlich"
An dem Klonen von
Menschen forsche Weissmann nicht. "Das ist zu gefährlich", meinte der
Wissenschaftler. Die Zellen würden nicht am Anfang der Schwangerschaft,
sondern in deren Verlauf sterben. Das könnte die Mutter töten, wusste er.
Stammzellen seien Ursprung aller Gewebe
Stammzellen sind Zellen
die zur Selbsterneuerung befähigt sind. Sie sind der Ursprung aller Gewebe
und daher potenziell ein außerordentlich vielversprechendes Hilfsmittel zur
Regeneration geschädigter Organe. Man unterscheidet embryonale und adulte
Stammzellen. Die embryonalen standen aus ethnischen Gründen seit jeher im
Zentrum einer kontroversen Diskussion und sind für experimentelles Arbeiten
nicht zugelassen. Die adulten Stammzellen können aus dem Körper der
Patienten selbst entnommen werden.