10. Juni 2008 15:48
Das geht aus einer Studie der spanischen "Fundacion BBVA" hervor. Abgefragt
wurden in der Studie der Stiftung der spanischen Bank BBVA mit Hauptsitz in
Bilbao Zustimmung bzw. Ablehnung zur Embryonenforschung in 1.500
persönlichen Interviews in zwölf europäischen Ländern sowie in den USA, in
Japan und Israel. Die Antworten lagen auf einer Skala von eins (totale
Ablehnung) bis zehn (volle Zustimmung).
Dänen und Schweden am enthusiastischsten
Österreich zeigt
demnach die stärksten Vorbehalte gegenüber der embryonalen
Stammzellenforschung im europäischen Vergleich. Der Nutzen der Forschung
wird mit 4,3 bewertet, die moralischen Bedenken liegen bei einem Wert von
6,2. Zum Vergleich: Die in der Frage enthusiastischsten Dänen und Schweden
liegen bei der Einschätzung der Embryonenforschung als "sehr nützlich" bei
der Bewertung 7, als "moralisch verwerflich" hingegen nur bei 4,3.
Christen sehen Embryos als Personen
Die Studienautoren räumen
ein, dass offenbar unter Kritikern in allen Ländern die Frage des Opferns
von menschlichen Embryonen ein Hauptangriffspunkt gegen die Forschung
darstellt. Den Befragten sei es generell nicht egal, woher die Embryonen
stammen, wobei tendenziell bei Nicht-Gläubigen die Definition des Embryos
als "Zellklumpen" überwiegt, während für Christen der Embryo Personenstatus
hat.
Für Österreich gilt, dass das Bewusstsein für den Schutz des Embryos noch
tiefer verankert ist als anderswo. In einem Kapitel der Studie wurde
gefragt, ob ein "einige Tage alter Embryo" - aus dem letztendlich die
Stammzellen gewonnen werden - eher als vollwertiger Mensch oder eher als
"Zellhaufen" betrachtet wird. Die Österreicher schlagen sich hier im
internationalen Vergleich am deutlichsten auf die Seite des
Embryonenschutzes: 52,8 Prozent sehen den Embryo als Menschen mit allen
Schutzrechten, 14 Prozent eher als "Zellklumpen".
Deutsche sehen das ähnlich
Die Deutschen bewerten die Frage
ähnlich (51,3 Prozent "vollwertiger Mensch"; 15,4 Prozent "Zellklumpen").
Schlusslichter in Europa für das Bewusstsein des Embryos als schutzwürdige
Person bilden Großbritannien (42,4 Prozent "vollwertiger Mensch" zu 32,4
Prozent "Zellklumpen"), Dänemark (38,6 Prozent zu 38 Prozent) und Schweden
(35,2 Prozent zu 35,9 Prozent).