06. Dezember 2007 17:22
Die US-Raumfahrtbehörde hatte zuvor am Samstag beschlossen, den Start nur
dann freigegeben, wenn beim Betanken der Wasserstoff- und Sauerstofftanks
alle Sensoren einwandfrei arbeiten. Es war die zweite Absage in vier Tagen.
"Columbus" an Bord
Die "Atlantis" soll zwei
europäische und fünf US-Raumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS
bringen. An der Bord der Raumfähre befindet sich das europäische
Forschungslabor "Columbus", das die Astronauten an der ISS
anbringen sollen. "Columbus" ist Europas erstes Raumlabor für
Langzeitforschung unter Weltraumbedingungen.
Defekte Tanksensoren
Angesichts zweier defekter Tanksensoren "brauchen
die Experten mehr Zeit für weitere Untersuchungen", verlautete aus
Kreisen der Europäischen Weltraumagentur ESA am Freitagabend in Cape
Canaveral. Ein Sprecher der US-Weltraumbehörde NASA sagte, als nächster
Starttermin sei Sonntag, 21.21 Uhr (MEZ) ins Auge gefasst. Eine endgültige
Entscheidung sei aber noch nicht getroffen.
Bekanntes Problem
Nach Angaben von Wayne Hale, dem Leiter des
Shuttle-Programms, handelt es sich um ein bekanntes Problem mit den Sensoren
im Tank der Raumfähre, von dem man angenommen hatte, es verstanden zu haben.
Der zuverlässige Funktion der Geräte sei aber unabdingbar. "Alle
vier Sensoren müssen funktionieren", sagte er. Ob das so ist,
werde man spätestens beim Auftanken am Sonntag in der Früh feststellen.
Startfenster bis 13. Dezember
Insgesamt sei das derzeitige "Startfenster"
bis zum 13. Dezember geöffnet, betonen NASA-Experten in Cape Canaveral.
Falls bis dahin der Start nicht gelingt, könne "Atlantis"
frühestens im Jänner ins All fliegen.
Wichtiger Schritt
Der Start des Labors "Columbus" gilt
als wichtiger Schritt für die europäische Raumfahrt. In dem 880 Millionen
Euro teuren "Columbus"-Labor sollen wissenschaftliche
Untersuchungen in der Schwerelosigkeit unternommen werden, unter anderem auf
dem Gebiet der Medizin, der Grundlagenphysik und der Materialforschung.
Einen österreichischen Beitrag zu "Columbus" gibt es laut
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) nicht.