02. Februar 2009 15:54
© dpa/Playmobil/A9999 Playmobil
Er war der "Vater" der kleinen Playmobil-Figuren: Im Alter von 79 Jahren ist
Hans Beck, der Erfinder des weltweit erfolgreichen Playmobil-Spielsystems,
gestorben. Beck, der seinen Ruhestand am Bodensee verbrachte, starb nach
schwerer Krankheit am 30. Jänner.
Geschichte geschrieben
Mit Playmobil habe Beck ein wichtiges
Kapitel Spielzeug-Geschichte geschrieben, teilte die Firma mit. Das von ihm
entwickelte Spielzeugsystem kam 1974 auf den Markt und trat seinen Siegeszug
durch die Kinderzimmer der Welt an. Bis heute wurden 2,2 Milliarden der
Spielfiguren gefertigt.
Gelernter Möbeltischler
Beck war langjähriger
Entwicklungsleiter bei geobra Brandstätter. Von 1958 bis 1998 entwarf der
gebürtige Thüringer Produkte für das fränkische Unternehmen. Firmeninhaber
Horst Brandstätter hatte den gelernten Möbeltischler und passionierten
Modellbauer 1958 aus über 20 Bewerbern als "Mustermacher" ausgewählt - eine
Entscheidung, die sich als Glücksgriff erwies.
Denn mit Playmobil gelang Beck der große Wurf. Brandstätter hatte an ihn den
Wunsch nach einem Serienspielzeug herangetragen, dachte aber mehr an eine
Fahrzeugserie für Kleinkinder. Beck jedoch erfand etwas ganz Neues: Eine 7,5
Zentimeter große Kunststoff-Figur mit beweglichen Armen und Beinen.
Bauarbeiter, Ritter und Indianer - das waren die ersten Playmobil-Männchen,
für die Beck auch Ausstattung und Zubehör entwarf.
Erfolgsstory
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 1974 wurden die
ersten Spielfiguren vorgestellt. Die Branche reagierte reserviert, doch die
Kinder waren begeistert. Eine Erfolgsstory begann, die die Zirndorfer Firma
zu einem der größten deutschen Spielwarenhersteller mit knapp 3.000
Mitarbeitern und einem Umsatz von 452 Mio. Euro (2008) gemacht hat.
Playmobil wird heute in rund 70 Ländern vermarktet. "Kein Horror, keine
vordergründige Gewalt, keine kurzfristigen Trends" war Becks Grundsatz, dem
die Franken bis heute treugeblieben sind.