29. November 2007 09:35
Die Venus ist nicht nur einer der hellsten Objekte am Nachthimmel, sondern
auch der erdähnlichste Planet in unserem Sonnensystem. Die Umlaufbahn des
Planeten entspricht ähnelt stark der Erdbahn. Zudem ist er annähernd so groß
wie die Erde.
Wetterbericht von der Venus
Die europäische Raumsonde "Venus
Express" hat bei ihrem Überflug nun auch Blitze in der Atmosphäre und
Windwirbel an den Polen entdeckt. Wetteraussichten wie im Winter - auf der
Erde.
Blitze auf der Venus
Schon lange vermuten Wissenschafter, dass es
auf der Venus blitzt. Jetzt hat die europäische Sonde "Venus Express" den
Beweis. Am Rande der Atmosphäre auf hat sie elektromagnetische Wellen
aufgespürt. In einer Höhe von ca. 56 Kilometern schießen Blitze von Wolke zu
Wolke. Dies berichtet Christopher Russel von der University of California in
Los Angeles in der Wissenschaftspublikation "Nature".
Blitze als Lebensfunke
Das Wetter auf der Venus könnte aber eine
viel größere Bedeutung haben. Immerhin haben Blitze das Leben auf der Erde
entstehen lassen. Zumindest besagt dies die "Ursuppen-Theorie". Nach dieser
sollen Gewitter im Ozean Reaktionen begüstigt haben, die zur Bildung der
Bausteinen des Lebens führten.
Kein Leben auf der Venus
Auf der Venus sieht es aber anders aus.
Heute dürfte es auf der Oberfläche des Planeten kein Leben geben. Sehr viel
früher mag dies anders ausgesehen haben.
© AP Photo/ESA/HO
Erdähnliche Blitze und Stürme auf der Venus
(Foto:
AP Photo/Esa/HO).
Planet Terror
Allerdings ist die Venus kein sehr lauschiges
Plätzchen. Die Atmosphäre ist rund hundert Mal dichter als auf der Erde und
es herrschen Temperaturen von bis zu 500 Grad. Wenn die Venus ein Zwilling
der Erde ist, dann jedenfalls ein Teufelszwilling.
Entwicklung anders verlaufen
Die Venus mag zwar der Erde in Masse
und Größe ähnlich sein. Sie hat aber eine gänzlich andere Entwicklung
eingeschlagen. Warum dies so ist, soll die Esa-Mission klären. Vor einem
Jahr ist der "Venus Express" gestartet. Dies stellt einen Meilenstein für
die Venus-Forschung dar, immerhin wurde der Planet seit Anfang der neunziger
Jahre nicht mehr richtig erforscht.
Einzigartiger Planet
In einer "Nature"-Reihe werden nun die
neuesten Forschungsergebnisse vorgestellt. Dabei zeigt sich nicht nur die
Einzigartigkeit des Planeten, sondern auch seine Gemeinsmkeiten mit der Erde.
Wirbel und Strudel
So fanden die Forscher neben dem bereits
bekannten Wirbelwind am Nordpol auch einen Wolkenstrudel am Südpol, der sich
noch wesentlich schneller dreht. Das Phänomen erinnert Forscher an
Luftströme auf der irdischen Winterhemisphäre.