08. April 2008 11:41
Insgesamt seien neun lungenlose Exemplare des Wasserfroschs Barbourula
kalimantanensis im indonesischen Teil der tropischen Insel gefunden worden,
berichten die Biologen der Nationalen Universität von Singapur im Journal
"Current Biology".
Sauerstoff über die Haut
Der Frosch nehme den
lebenswichtigen Sauerstoff stattdessen wahrscheinlich komplett über die Haut
auf. Bisher waren unter den Amphibien nur wenige lungenlose Tiere bekannt,
darunter drei Salamanderfamilien und die einem Regenwurm ähnelnde Blindwühle.
Erste Entdeckung bereits in den 70er-Jahren
Forscher hatten
bereits in den 1970er und 1990er Jahren jeweils ein lungenloses Exemplar des
Wasserfroschs entdeckt. Erst nach der Entdeckung von insgesamt neun weiteren
Tieren im vergangenen Jahr könne nun aber als erwiesen gelten, dass diese
Art generell keine Lunge besitzt.
Reaktion auf Lebensbedingungen
Der Verlust der Lunge sei
vermutlich eine Reaktion auf die Lebensbedingungen und Eigenschaften des
Tieres, schreiben die Forscher um David Bickford. Der braun-schwarze Frosch
lebe in kühlen, klaren und schnell fließenden Gewässern mit hohem
Sauerstoffgehalt. Zudem habe das Tier eine geringe Stoffwechselrate und eine
flache Körperform. Wegen der flachen Form besitzt der Frosch eine relativ
große Körperoberfläche für seine Körpermasse, was die Sauerstoffaufnahme
über die Haut erleichtert.
Lebensraum bedroht
Nach Angaben der Wissenschaftler ist der
Lebensraum des einzigartigen Froschs vor allem wegen illegaler Goldminen
bedroht. Das Wasser sei dadurch vielerorts getrübt und mit Quecksilber
versetzt. Der Schutz dieses "evolutionären Rätsels" müsse daher verstärkt
werden, fordern die Biologen.