15. April 2008 08:35
Goldhamster gelten als nachtaktive Tiere und bringen manchen Haustierfreund
um den Schlaf. In freier Natur sind Goldhamster-Weibchen jedoch
überraschenderweise tagaktiv, wie Forscher nun herausgefunden haben. Diese
Erkenntnis weiche von den Ergebnissen bisheriger Laborversuche ab, schreiben
die Wissenschafter um Elsbeth McPhee von der Cornell-Universität in Ithaca
(US-Staat New York) im Fachjournal "Biology Letters" (online vorab
veröffentlicht). In Gefangenschaft verhalten sich Goldhamster gewöhnlich
nachtaktiv.
Hamster 28 Tage lang beobachtet
Bei der Feldstudie in der Türkei
hatten die Forscher in den Jahren 2005 und 2006 im Süden des Landes zwölf
Weibchen bis zu 28 Tage lang beobachtet. Dabei zeigten die Nager in den
Morgenstunden bis 8.00 Uhr und am späten Nachmittag sowie am frühen Abend
die größte Aktivität. Das werfe wiederum die Frage auf, inwiefern
Umwelteinflüsse tatsächlich das Verhalten von Tieren beeinflussen, schreiben
die Forscher.
Anderes Verhalten als im Labor
Experten gingen bisher davon aus,
dass Umwelteinflüsse wie etwa das Jagdverhalten der Feinde oder klimatische
Bedingungen die Tag-Nacht-Rhythmen von Tieren mitbestimmen. Die
Beobachtungen untermauerten zudem, dass das Verhalten von Tieren im Labor
von den Gewohnheiten in freier Wildbahn abweichen kann.