22. März 2008 17:34
Bis zum heutigen Tag trägt es viele Geheimnisse in sich, das sogenannte
"Wiener Grabtuch", das seinen Namen in Anlehnung an das berühmte Grabtuch
aus Turin trägt. In ihm wurde einst Herzog Rudolf IV. der Stifter" im Jahr
1356 begraben. Nun wollen Ende März Forscher der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften (ÖAW) sowie der Universität für Angewandte Kunst das
Grabtuch etwas genauer unter die Lupe nehmen und einige seiner Geheimnisse
lüften.
Aus mongolischem Bereich
Im Gegensatz zum Turiner Grabtuch läßt
sich die Geschichte seines Wiener Pendants etwas genauer nachvollziehen.
Heute vermutet man, dass es aller Voraussicht nach aus dem mongolischen
Herrschaftsbereich stammte. Wie das Tuch in den Besitz des Hofes kam, ist
jedoch bis heute ungeklärt. Man weiß nur, dass der Herzog Sammler wertvoller
Reliquien von der ganzen Welt war.
Wenige Exemplare weltweit
Stoffe aus dieser Epoche sind weltweit
äußerst selten und man geht davon aus, dass es insgesamt nur wenige Dutzende
gibt. Das Wiener Tuch ist jedoch vor allem deshalb einzigartig, da es
historische Inschriften auf sich trägt. Laut dem Institut für Iranistik
deuten diese auf den Mongolenherrscher Abu Said hin, der von 1316 bis 1335
im heutigen Iran regierte.
Bessere Einordenbarkeit
"Ziel des Projekts ist es, die
kunsthistorische Einordnung des Stoffes durch neue Motivvergleiche und
textiltechnische Analysen zu erweitern", meint Markus Ritter vom Institut
für Iranistik der ÖAW. Dabei soll vor allem die Form der Inschrift
untersucht werden sowie der Mustertyp.