20. April 2008 14:45
Die Beziehung zwischen Schlafstörungen von Kindern und dem Verhalten der
Eltern ist ein komplexes Wechselspiel: Zwar fördert unruhiger Schlaf von
Babys die nächtliche Fürsorge der Eltern. Diese Fürsorge ihrerseits
begünstigt aber später Probleme des Nachwuchses beim Ein- und Durchschlafen.
Das zeigt eine kanadische Studie.
Für die Untersuchung befragten Mediziner der Universität Montreal fast 1.000
Elternpaare im Lauf von fünf Jahren mehrmals zum Schlaf ihrer Kinder und
darüber, wie sie sich bei Schlafproblemen des Nachwuchses verhalten.
Zuviel gekümmert?
Ergebnis: Hatten Kinder im Alter von fünf
bis 17 Monaten Schlafstörungen, so gewöhnten sich viele Eltern bestimmte
Verhaltensweisen an, die sie später beibehielten. Sie blieben etwa abends am
Bett, bis das Kind eingeschlafen war. Wachte der Nachwuchs nachts auf, so
gaben sie ihm stets etwas zu essen oder zu trinken, oder sie legten sich
dazu.
Aktion und Reaktion
Solche Gewohnheiten erhöhten aber die
Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Kinder schlecht träumten, lange zum
Einschlafen brauchten oder insgesamt zu wenig schliefen. Die Studie zeigt
also, dass manches Verhalten der Eltern zwar als Reaktion auf Schlafprobleme
des Kindes entsteht, aber dass auch bestimmte Gewohnheiten der Eltern
wiederum Schlafstörungen der Kinder verstärken.