Hypo Vorarlberg CEO im Interview

So wirkt sich die COVID19-Situation auf die Bank aus

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Der CEO der Hypo Vorarlberg Mag. Michel Haller erklärt exklusiv im Interview wie sich die Coronakrise auf die Bank auswirkt und wie er die Entwicklung in den nächsten Monaten einschätzt. 

Die Hypo Vorarlberg ist eine der großen Regionalbanken Österreichs. Wie geht es ihr im Covid-19-Ausnahme-Herbst 2020?

Michel Haller: In den letzten Monaten waren wir sehr gefordert und haben mit der Landespolitik, anderen Regionalbanken sowie der Wirtschafts- und Arbeiterkammer von der Krise betroffene Kunden mit der Aussetzung von Kreditrückzahlungen oder Überbrückungskrediten unterstützt. Aufgrund der in den vergangenen Jahren gebildeten Rücklagen und unserer stabilen Eigenkapitalsituation können wir auch die derzeitige schwierige wirtschaftliche Situation gut meistern. 
 
So wirkt sich die COVID19-Situation auf die Bank aus
© Marcel Mayer
× So wirkt sich die COVID19-Situation auf die Bank aus
 

Welche Produkte interessieren derzeit die Kunden bzw. welche Themen bilden aktuell Ihren Schwerpunkt?

Michel Haller: Die historisch tiefen Zinsen sorgen einerseits dafür, dass Finanzierungen nach wie vor stark nachgefragt werden. Auf der anderen Seite müssen Kunden auf der Suche nach Rendite nun vermehrt in Wertpapiere investieren. Als Einstieg in die Wertpapierveranlagung bieten wir in Aktionszeiträumen das "Hypo-Kombi-Modell" an, ein Kapitalkonto mit Sonderverzinsung und eine beziehungsweise mehrere Investmentlösungen. Vor allem Institutionelle, aber auch Private investieren verstärkt in nachhaltige Produkte. Daher hat unser hauseigenes Asset Management früh Schritte in Richtung nachhaltiger Geldanlage gemacht.
 
In Zukunft wird es noch mehr darauf ankommen, die Chancen zu nutzen, die uns die Digitalisierung bietet – das hat die Krise gezeigt. Wir beobachten die Entwicklungen genau und haben dabei die Kundenwünsche im Fokus. Deshalb wurde von uns schon zu Beginn des Lockdowns Apple Pay und Google Pay eingeführt, was als kontaktlose Zahlungsmöglichkeit gut angenommen wurde.
 

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des Geschäfts in den nächsten Monaten?

Michel Haller: Es ist davon auszugehen, dass die Bewältigung der Pandemie und ihre Folgen auch die nächsten Monate prägen werden. In wirtschaftlicher Hinsicht ist es unser oberstes Ziel, die wirtschaftliche Stabilität unserer Kunden zu erhalten. Das zu erwartende Ergebnis 2020 wird kurzfristig von Bewertungseffekten und Vorsorgen beeinflusst werden. Zeitverzögert sind dann je nach Verlauf tatsächliche Ausfälle zu erwarten. 
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