In Bella Italia gibt es viel zu entdecken

Traumhaft schön

In Bella Italia gibt es viel zu entdecken

"Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh'n ..." - Für Italien-Liebhaber ist es kein Kitsch, was Johann Wolfgang Goethe in seinem "Wilhelm Meister" schrieb. Viel eher sind es echte Sirenenklänge, denen die Freunde des Landes kaum entkommen. Anleitungen zur Umsetzung der Reisegelüste finden sich in diesem Frühjahr in den Bänden "Osterie d'Italia" (Beislführer) und "Locande d'Italia" (Unterkünfte), jetzt bei Hallwag/Slow Food Editore für 2011/2012 herausgekommen.

Qualitätsvolle Beisln

Hier Reminiszenzen des vergangenen Jahres, in dem die netten Unterkünfte und die qualitätsvollen Beisln und Wirtshäuser  aus den beiden durchaus schweren Bänden eine Rolle spielten: zum Beispiel die Osteria L'Oca Fola (www.ocafola.it) in der Via Drovetti in Turin - mit köstlichsten Teigwaren samt Kaninchensugo, am Freitag sogar geschmorte Kutteln (Trippa in umido). Die Unterkunft war das Hotel Piemontese (www.hotelpiemontese.it), keine 300 Meter vom Bahnhof entfernt - sauber, günstig, feine Mansardenzimmer. Und Turin? Das ist die wahrscheinlich touristisch unterschätzteste Stadt des "Stiefels".

 Bologna: Dort findet sich die Bed/Breakfast-Unterkunft von Signora Rossi (www.cristinarossi.it) in der Via Porta Castello mitten in der Altstadt: Große Zimmer in einem im Hausinneren über eine Wendeltreppe verbundenen Wohnungskomplex. Das Frühstück bereitet Signora Rossi in der Küche neben dem Wohnzimmer zu, das den Gästen zur Verfügung steht. Am Abend ging es in die Osteria Cantina Bentivoglio (www.cantinabentivoglio.it) in der Via Mascarella mit typischer Küche der geschichtsbewussten Stadt, der "rossa" (die Rote), der "dotta" (die Gelehrte) und der "grassa" (die Fette). Viel kleiner, etwas feiner, aber man ist auch schnell wieder vor der Tür: Trattoria Serghei (Via Piella, 12). Die Bed/Breakfast-Unterkunft und die Cantina Bentivoglio sind in den aktuellen Bänden nicht mehr enthalten, waren aber vergangenen Oktober bestens in Schuss! Abwechslung soll auch sein.

Nach Rom auf anderen Wegen
Das alles war der Versuch, einmal nach Rom auf etwas anderen Wegen - eben mit Umweg über Turin und einen Zwischenstopp in Bologna - zu kommen. Die Ewige Stadt ist nicht wirklich ein Slow Food-Zentrum. Dazu ist sie als Traumziel von jährlich vielen Millionen Gläubigen und Altertumbegeisterten einfach zu sehr auf Massentourismus ausgerichtet. Sie muss es auch sein, sonst gäbe es weder ausreichend Unterkünfte, noch ausreichend Essen.

Abseits der Touristenlokale
Aber auch dort kann das Buch mit den Osterie d'Italia hilfreich sein, wenn der Reisende eben ein wenig abseits der reinen Touristenlokale unterwegs sein will. Im Oktober 2010 verschlug es hier den Individualtouristen in die Via Pozzo delle Cornacchie 36, in unmittelbarer Nähe des Pantheons. Dort findet sich - ziemlich unscheinbar - die Cantina Ninco Nanco (www.ninconanco.it), eigentlich ein Kellerlokal. Die Größe gewährleistet gute Chancen auf einen Tisch. Die Pasta amatriciana war perfekt, der Fisch ebenfalls. Auch dieses Lokal ist im aktuellen Band nicht mehr enthalten, dafür "Da Armando al Pantheon" (www.armandoalpantheon.it), noch näher am alten Rundtempel für alle (kulinarischen) Götter. Dort, wo "im dunkeln Laub die Gold-Orangen glüh'n" (der nächste Satz aus Goethes Mignon-Gedicht), lässt es sich mit den Informationen aus den beiden jedenfalls noch ein wenig besser unterwegs sein.

"Locande d'Italia - Übernachten in den schönsten Hotels, Pensionen und Bauernhöfen". Slow Food Editore/Hallwag, 656 Seiten. ISBN: 9783833822551. 24,90 Euro; "Osterie d'Italia - über 1.700 Adressen ausgewählt und empfohlen von Slow Food". Slow Food Editore/Hallwag. 912 Seiten. ISBN: 9783833822537. 29,90 Euro
 

Diesen Artikel teilen: