Eingebettet zwischen der blauen Donau und liebevoll gepflegten Weinbergen liegt das malerische Stift Klosterneuburg.
Es ist durch seine Lage vor den Toren Wiens nicht nur ein beliebter Ausflugsort für Familien, sondern ein bedeutender Ort in der Entstehungsgeschichte Österreichs. Vor über 900 Jahren ließ der Babenberger Markgraf Leopold III., der Landespatron Österreichs, den Grundstein für das Stift legen. Es beherbergt einzigartige Kulturschätze sowie das älteste Weingut Österreichs.
Ein Ort mit vielen Möglichkeiten
Der heutige Komplex des Stiftes Klosterneuburg ergibt sich aus einer Bautätigkeit, die die ganze Stiftsgeschichte bis heute durchzieht. Eine Tour durch das Stift ist auch ein Spaziergang durch die europäische Architekturgeschichte. Und ebenso reichhaltig ist das Angebot für interessierte Besucherinnen und Besucher.
Auf keinen Fall versäumen dürfen Gäste den sogenannten Verduner Altar, vollendet 1181 vom Goldschmied Nikolaus von Verdun aus feuervergoldeten Emailtafeln. Er ist eines der bedeutendsten Kunstschätze des Mittelalters. Aber auch die Schatzkammer, die prächtigen barocken Kaiserzimmer oder die Stiftsbasilika sind einen Ausflug wert.
In der Sommersaison bietet das Stift Klosterneuburg auch wechselnde Sonderausstellungen zu gesellschaftsrelevanten Themen: 2022 behandelt die Ausstellung den religiösen und politischen Umbruch im 15. Jahrhundert.
Das Ringen um Macht und Einfluss, weltanschauliche Extrempositionen in Krisenzeiten, Ohnmacht und Existenzangst durch Naturkatastrophen und zerfallende Ordnungen – all das durchzieht unsere Geschichte wie ein rotes Band, bis heute. Die aktuelle Ausstellung „Gotteskrieger“ stellt die Schwächung der Kirche durch Papst und Gegenpapst, die fiebrige Suche nach Lösungen und die Legitimierung von Kriegen „im Namen Gottes“ in den Vordergrund, die im 15. Jahrhundert als „Hussitenkriege“ ganz Mitteleuropa in Atem hielten. Diese Destabilisierung der Gesellschaft führte zu einer Zerreißprobe, die an Aktualität nichts verloren hat.
Aber auch in der modernen Kunst bietet das Stift aufregende Entdeckungen. In der Galerie der Moderne können die Kunst und Kulturschätze der Sammlung des Stiftes Klosterneuburg bewundert werden.
Eintauchen in die Welt des Weines
Seit seiner Gründung im Jahr 1114 betreibt das Stift Klosterneuburg Weinbau und ist damit das älteste Weingut Österreichs. Es zählt zu den größten und renommiertesten Weingütern des Landes. Die Weingärten befinden sich in den besten Lagen von Klosterneuburg, Wien, Gumpoldskirchen und Tattendorf. In der Tattendorfer Riede „Stiftsbreite“ gedeihen die berühmten Rotweine des Stiftes, allen voran der größte St. Laurent Weingarten der Welt.
Jahrhundertelange Erfahrung, behutsame Weingartenpflege im Einklang mit der Natur und Offenheit für neue Ideen lassen Jahr für Jahr Spitzenweine entstehen. Die barocken Kelleranlagen erstrecken sich über vier Etagen bis in eine Tiefe von 36 Metern und kann im Zuge einer Kellerführung besichtigt werden. Das Weingut Stift Klosterneuburg zählt in vielen Bereichen zu den Pionieren im österreichischen Weinbau, so auch im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Seit Dezember 2009 ist es das erste klimaneutrale Weingut Österreichs.
Darüber hinaus hat das Weingut nicht nur ausgezeichnete Weine, sondern auch sortenreine und sonnengereifte Apfelsäfte aus eigenen Plantagen.