Im ÖSTERREICH-Interview spricht Caps-Coach Jim Boni über den Absturz seines Teams und wie es wieder besser wird.
ÖSTERREICH: Wie geht’s Ihnen persönlich nach der Niederlage gegen
Jesenice?
Jim Boni: Eine Niederlage ist immer schwer zu verdauen.
Natürlich spielen wir, um zu gewinnen. Derzeit sieht’s aber leider so aus.
Das müssen wir akzeptieren, daraus lernen und hoffentlich werden wir bald
wieder gewinnen.
ÖSTERREICH: Wo hapert’s derzeit am meisten?
Jim Boni:
Wir schießen zu wenig Tore. Mit einem Tor daheim gewinnt man kein Spiel, so
ist das eben. Außerdem müssen wir cleverer und kompakter spielen. Wir nehmen
manchmal zu viel Risiko.
ÖSTERREICH: Sind die vielen Strafzeiten auch ein Problem?
Jim
Boni: Nein, würde ich nicht sagen.
ÖSTERREICH: Wie können Sie sich den Einbruch nach dem guten Saisonstart
erklären?
Jim Boni: Da ist es gut gelaufen. Dann haben wir
viele Spiele knapp nach Verlängerung oder im Penaltyschießen verloren. Ich
glaube, dass unsere derzeitige Situation viel mit Verunsicherung zu tun hat.
Der einzige Weg raus ist harte Arbeit und Selbstvertrauen erarbeiten.
ÖSTERREICH: Wo werden Sie in den nächsten Wochen ansetzen, um das Team
wieder stärker zu machen?
Jim Boni: Im Spielaufbau, das muss
einfacher und schneller gehen. Und natürlich in der Offensiv-Zone. Dort
müssen wir viel mehr rotieren.
ÖSTERREICH: Muss sich im Klub selbst auch etwas ändern?
Jim
Boni: Dazu kann ich nichts sagen.
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu der Reaktion der enttäuschten Fans, die
sogar schon Dressen aufs Eis werfen?
Jim Boni: Das ist natürlich
enttäuschend, so etwas zu sehen. Aber die Fans zahlen für ihre
Eintrittskarten und unterstützen uns. Sie haben schon Recht, ihre
Unzufriedenheit zu zeigen. Ich verstehe und akzeptiere das. Aber vielleicht
bräuchte das Team jetzt, wo es schlecht geht, von den Fans doch eine andere
Art der Unterstützung. Diese Aktionen verunsichern die Spieler nur noch mehr.
ÖSTERREICH: Waren Sie in Ihrer Trainerkarriere schon einmal in einer
ähnlichen Situation?
Jim Boni: So wie jetzt noch nicht, nein.
Das ist schwer, aber auch für mich ein Lernprozess. Es ist auf jeden Fall
eine Herausforderung.
ÖSTERREICH: Glauben Sie, dass einige Spieler mit dem Kopf schon bei
anderen Vereinen sind?
Jim Boni: Nein, das glaube ich nicht. Es geht
mehr um Verunsicherung. Wir müssen wirklich hart an uns arbeiten.
ÖSTERREICH: Was halten Sie von den Abwanderungsgerüchten rund um Werenka
und Wren?
Jim Boni: Da weiß ich nichts darüber und über Gerüchte
rede ich grundsätzlich nicht.
ÖSTERREICH: Wie stehen die Playoff-Chancen der Capitals?
Jim
Boni: Die sind immer da. Das Playoff ist unser Ziel und wenn wir hart
arbeiten, können wir das auch erreichen.
ÖSTERREICH: Welchen Weihnachtswunsch haben Sie für Ihr Team?
Jim
Boni: Dass wir uns wieder den Respekt der Gegner verdienen!
Von Christian Schleifer/ÖSTERREICH