Erste Eishockey-Medaille seit 1953

Deutschland visiert die Top-Drei an

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Deutschland wittert bei der Eishockey-WM in Riga die große Chance auf die erste WM-Medaille seit 1953.  

Bei der Endrunde in Riga steht man erstmals seit 2010 wieder im Halbfinale, wo am Samstag mit Finnland allerdings der Titelverteidiger wartet - dem die DEB-Auswahl in der Vorrunde mit 1:2 unterlag. Im zweiten Duell kommt es zum Duell zwischen den noch ungeschlagenen USA und Kanada und damit ebenfalls zu einer Vorrunden-Neuauflage.

Russland bereits raus

1:5 mussten sich die 26-fachen Titelträger aus Kanada am 23. Mai geschlagen geben, es war eine souveräne Vorstellung der USA, die mit sieben Siegen aus ebenso vielen Spielen durch die Gruppe marschierte. Auch im Viertelfinale hatte man mit der Slowakei beim 6:1 keine Probleme, das Torverhältnis von 27:9 spricht eine klare Sprache. Kanada hingegen, so wie der Nachbar mit einer relativ jungen, unerfahrenen Mannschaft angereist, tat sich weit weniger leicht, auch im Viertelfinale brachte erst die Verlängerung den 2:1-Erfolg über Russland.

Vieles deutet also auf den nächsten Erfolg der USA hin, die in der direkten WM-Statistik seit 1931 gegenüber den Kanadiern mit 7:41 Siegen klar im Hintertreffen sind. "Es wird ein tolles Spiel", sagte Kanadas Goalie Dary Kuemper, der im Vorrundenspiel bei 17 Schüssen der USA viermal hinter sich greifen musste. Dennoch war er optimistisch. "Es ist eine echte Rivalität und es geht um viel. Wir spielen jetzt viel besser, also gehen wir raus, spielen unser Spiel und werden Spaß haben."

Deutschland, das im Viertelfinale gegen die Schweiz erst im Penaltyschießen mit 3:2 die Oberhand behielt, hat Lust auf mehr bekommen. "Wenn man Weltmeister werden will, muss man jeden schlagen", sagte Kapitän Moritz Müller vor dem erst zweiten WM-Halbfinale. "Wir sind noch nicht fertig. Wir werden nicht aufhören."

Erst einmal zuvor hatte Deutschland bei einer WM das Halbfinale erreicht: Vor elf Jahren beim Heim-Turnier war das 1:0 im Viertelfinale ebenfalls gegen die Schweiz emotionaler WM-Höhepunkt und glich einer Sensation. Das ist es nun nicht mehr. Erstaunlicherweise schaffte Deutschland den bisher größten Erfolg überhaupt mit Olympia-Bronze 2018 und nun den WM-Halbfinaleinzug ohne seine beiden Weltklassespieler in der NHL, Leon Draisaitl und Philipp Grubauer.

"Sie sind ein hartes Team, spielen hartes Hockey", meinte Finnlands Liro Pakarinen über die Deutschen. Auch Jukka Jalonen erwartet ein schweres Spiel. "Es wird hart - und es könnte wieder ein Ein-Tor-Spiel werden", orakelte der Coach der Finnen, denen schon im Viertelfinale gegen Tschechien ein 1:0 gereicht hatte. Bei der WM 2018 hatte Deutschland die Finnen erstmals seit 25 Jahren wieder besiegt. Auch vor zwei Jahren gelang ein Erfolg gegen die Heimat von Bundestrainer Toni Söderholm, der mit Assistent Ville Peltonen und Tormanntrainer Ilpo Kauhanen weitere finnische Expertise im deutschen Trainerteam hat. 

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