Lindy Ruff

"Es geht nicht nur um Vanek"

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Im Interview bezeichnet Buffalo-Coach Lindy Ruff Vaneks Millionenvertrag als "Test". Und: Nicht nur auf Vanek konzentrieren, "es ist ein Teamsport".

Lindy Ruff ist der aktuell treueste Trainer in der NHL. Der 47-Jährige ist seit November 1997 Chefcoach der Buffalo Sabres und hat in dieser Zeit mit vielen Topstars gearbeitet und viele Spieler zu Stars geformt. Auch den Steirer Thomas Vanek, der einige harte Lektionen von Ruff einstecken musste, nun aber einer der Top-Spieler der Liga ist. Im Gespräch zeigte sich Ruff mit der Entwicklung des 23-Jährigen zufrieden, er sieht den 50-Millionen-Dollar-Vertrag des Stürmers aber auch als Test.

Neue Vanek-Homepage
Rechtzeitig zum Saisonstart wurde auch die Homepage von Thomas Vanek einer Generalüberholung unterzogen. Das Ergebnis findet man nun im Internet.Neben jeder Menge Bild- und Videomaterial gibt es gleich zum Start auch ein Gewinnspiel.

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Herr Ruff, wie sind sie mit der Verfassung von Thomas Vanek zufrieden. Hat er sich gegenüber der Vorsaison verändert?
Ruff: "Jetzt ist er Vater (lacht). Das vergangene Jahr war wichtig für ihn, da hat er sich konditionell sehr gesteigert. Das Spiel ohne Puck ist besser geworden, auch Backcheck. Ich habe ihm gesagt, er muss die Füße mehr bewegen, nicht hoffen und spekulieren, sondern das System umsetzen. Er versteht jetzt mehr, was ich erwarte."

Im Vorjahr ist Vanek schneller und besser aus dem Sommer zurückgekommen. Hat er sich auch da weiter entwickelt?
Ruff: "Wir wollen jedes Jahr, dass die Spieler stärker und schneller werden. Aber stärker heißt nicht unbedingt schwerer. Er hat jetzt acht Kilogramm weniger im Vergleich zu vor zwei Jahren, als er gekommen ist. Junge Spieler verstehen oft nicht, wie hart man arbeiten muss, zum Beispiel auch an der Ernährung."

Mit dem Mega-Vertrag ist auch die Verantwortung für ihn größer geworden. Was haben Sie ihm da gesagt?
Ruff: "Ich habe ihm gesagt, er soll genauso spielen wie er als 900.000-Dollar-Spieler gespielt hat. Der Vertrag ist passiert, er hat nichts dazu getan, es hat sich ergeben."

Wie können Sie Vanek unterstützen, mit dem Druck fertig zu werden?
Ruff: "Ständige Kommunikation. Es ist mein Job, dass er mit diesem Druck fertig wird. Der Vertrag heißt nicht, dass er seinen Stil ändern soll. Es ist ein Test für ihn, wir werden sehen."

Ist Vanek schon so weit, glauben Sie, er kann das umsetzen?
Ruff: "Er ist gereift, er hat viel gelernt im ersten Jahr. Ich habe ihm einige Lektionen erteilt und harte Entscheidungen gegen ihn getroffen (Anm.: Im Play-off 2005 auf die Tribüne gesetzt). Er hat gut darauf reagiert, das zeigt Klasse. Früher hat er vielleicht geglaubt, ich weiß nicht, was ich tue. Aber dann hat er gemerkt, dass er ein besserer Spieler geworden ist."

Was erwartet Vanek heuer?
Ruff: "Er wird mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es wird eine andere Situation, schwerer, weil mehr die Top-Linien auf ihn spielen werden. Wenn er so wie in der Vorsaison wieder 40 Tore macht, wäre das ein ausgezeichnetes Jahr. Er wird mehr Powerplay spielen, aber es geht nicht nur um Thomas. Es ist immer noch ein Mannschaftsspiel. Wenn man sich zu sehr auf einen Spieler konzentriert, leidet darunter die Mannschaft. Jeder muss sich wichtig fühlen, jeder muss seinen Part erfüllen. Vielleicht ist Tim Connolly der beste Spieler, aber nicht der Bestverdiener."

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Vanek vor dem Eingang zur HSBC-Arena in Buffalo.

In der Eingangshalle überdimensionale Poster der Sabres-Helden - natürlich auch von Thomas Vanek.

Spektakulärer Blick aus den Zuschauerrängen auf die Eisfläche.

Der Vorraum der Sabres-Kabine.

Vaneks Garderobenkasten

Vanek und seine Matchausrüstung.

Nach jedem Spiel heißt es dann noch fleißig Autogramme unterschreiben.

Die Vanek-Shirts im Fanshop der HSBC-Arena sind ein Renner - und praktisch immer ausverkauft.

Das Vanek-Domizil inklusive großer Familienkutsche.

Der stolze Hausherr.

Ein Stückchen Heimat muss auch in den USA sein...

Ab Großbild-TV wird, natürlich, viel Eishockey geschaut.

ÖSTERREICH durfte auch einen Blick in Vaneks Schlafzimmer werfen.

Großer Mann mit kleinem Hund. Außerdem immer wieder ein persönliches Highlight: Besuch der Eltern in Buffalo.