EBEL

Kärntner Klubs auf Wiedergutmachung aus

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KAC und VSV wollen nach der verpatzten Vorsaison heuer wieder ordentlich Gas geben und Meister Salzburg fordern.

Die erfolgsverwöhnten Kärntner Clubs KAC und VSV haben sich für die anstehende Eishockey-Saison nach dem Viertelfinal-Aus in der Vorsaison einiges vorgenommen und wollen in der Erste Bank Liga diesmal bis zum Schluss um den Titel mitreden. Der Rekordmeister aus Klagenfurt eröffnet mit Heimkehrer Christoph Brandner die Meisterschaft am Donnerstag auswärts bei den Vienna Capitals (19.15 Uhr/live Premiere Austria).

Brandner soll's richten
"Wir haben unser Potenzial in der letzten Saison nicht ausgenützt und waren nicht zufrieden. Mit Brandner haben wir den gewünschten Führungsspieler mit hoher Qualität, und Brown wird die Abwehr stabiler machen", meinte ein zuversichtlicher KAC-Co-Trainer Mario Schaden.

Brandner, der mit dem KAC 2000 und 2001 den Meistertitel geholt hatte, kehrte nach acht Jahren im Ausland an den Wörthersee zurück. Der 33-jährige Steirer, der am 12. Oktober 2003 im Dress von Minnesota Wild als erster Österreicher ein Tor in der NHL erzielt hat, wurde von Trainer Emanuel Viveiros nach nur "zehn Sekunden" des Überlegens zum Kapitän gemacht und soll mit den erfahrenen kanadischen Neulingen Jeff Shantz im Sturm und Sean Brown in der Abwehr für Siege sorgen. Ansonsten holte man mit Tormann Raphael Herburger (Dornbirn) und Torhüter Rene Swette (Lustenau) lediglich Ergänzungsspieler.

Junge Spieler drängen nach
Mit Thomas Hundertpfund, Silvio Jakobitsch und den Geier-Zwillingen haben sich laut Schaden erfreulicherweise auch junge Spieler aufgedrängt. Der lange Grunddurchgang mit 54 Spielen fordere viel Substanz, wenn man von Verletzungspech verschont bleibt, sei alles möglich. "Keine Mannschaft hat wirkliche Schwächen, es wird auch heuer wieder eine ausgeglichene Liga", so Schaden, der auf eine schwierige Auslosung mit vier Auswärtsspielen zu Beginn hinwies und sich auf keinen Ligafavoriten festlegen wollte. Das erste Heimspiel in der Klagenfurter Halle steigt erst am 30. September gegen den ungarischen Vertreter Szekesfehervar.

VSV setzt auf eigenen Nachwuchs
Wie der Lokalrivale aus Klagenfurt verzichtete auch der VSV im Gegensatz zu einigen Konkurrenten und aufgrund der angespannten Budgetsituation auf allzu rege Tätigkeit auf dem Transfermarkt. Die Villacher tauschten lediglich vier Legionäre aus, ansonsten setzt man voll auf die Einbindung der heimischen Jugend. Die junge Garde um die Raffl- und Petrik-Brüder wurde um einige Spieler aus dem eigenen Nachwuchs verstärkt und soll mit den neuen Ausländern und dem Stamm um Michael Stewart, Roland Kaspitz und Wolfgang Kromp eine schlagkräftige Truppe bilden. "Wir haben eine junge Mannschaft, die weiter umgebaut wurde. Mit Kristler, Martinz, Tschernutter und Zorec sind weitere Junge nachgerückt", erklärte VSV-Obmann Giuseppe Mion.

16 Österreicher, darunter 13, die in Villach geboren sind, stehen im VSV-Kader. Die Kanadier Robby Sandrock, Jonathan Ferland und Justin Mapletoft sowie der US-Amerikaner Dan Cavanaugh waren die einzigen Neuzugänge und sollen unter anderem den Abgang von Torjäger Dany Bousquet vergessen machen. "Das Ziel für die kommende Saison wäre natürlich der Meistertitel, aber vorrangig möchten wir uns als Team unter den Top sechs etablieren. Im Play-off ist dann wieder alles möglich", gab Trainer Larry Huras, der die Nachfolge von Erfolgstrainer Greg Holst angetreten hat, die Marschroute aus.

Gute Pre-Season
In der Vorbereitung blieben die Villacher Adler als einziges Ligateam ungeschlagen. "Das waren erfreuliche Leistungen, der VSV spielt unter Huras moderner", betonte Mion, der darauf hinwies, dass den Neuen aus Übersee noch ein wenig Zeit zur Eingewöhnung gegeben werden sollte. "Die Meisterschaft wird eine spannende Angelegenheit, ich schätze neben Salzburg vor allem den KAC und Innsbruck sehr stark ein", meinte der Obmann, der sich über 3.000 verkaufte Abos freuen darf. Als erster Gradmesser wartet auf die Blauweißen am Freitag auswärts der HK Jesenice.

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