1:4-Pleite

Lettland schickt Österreich in WM-Keller

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Letten gewinnen "Finalspiel" klar 4:1, Österreich nächsts Jahr wieder bei B-WM.

Österreich bleibt bei Eishockey-Weltmeisterschaften eine "Aufzugsmannschaft". Zum vierten Mal in Serie folgte dem Aufstieg der sofortige Wiederabstieg . Die ÖEHV-Auswahl musste sich am Sonntag bei der WM in Kosice im "Finale" in der Relegationsrunde gegen Lettland mit 1:4 (0:2,0:1,1:1) geschlagen geben und spielt damit nächstes Jahr wieder in der Division I. Österreich wird sich für die Austragung des Turniers nicht bewerben, erklärte Verbandspräsident Dieter Kalt.

"Aufzug-Dasein"
So wie 2005 in Wien und Innsbruck, 2007 in Moskau und 2009 in Bern und Zürich gelang es auch der Mannschaft von Bill Gilligan nicht, sich wieder unter den besten 16 Mannschaften der Welt zu etablieren.

Dabei hatte den Österreichern der Sieg gegen Slowenien am Vortag sichtlich Selbstvertrauen gegeben. Sie starteten mit Herz und machten Druck - vergaßen dabei aber auf die Defensive. Bukarts und Meija brachen zu einem Konter auf, hatten nur einen Verteidiger gegen sich und Bukarts brachte die Letten in Führung (6.). In der 14. Minute reagierte M. Redlihs bei einem Gestocher am schnellsten und erhöhte auf 2:0.

Schwache Chancenverwertung
Während die Balten ihre Chancen verwerteten, blieb das Gilligan-Team bei ihren Versuchen viel zu harmlos. Und hatte bei einem Raffl-Schuss an die Stange (38.) auch Pech. Mit dem 3:0 im Powerplay durch Saulietis (23.) war die Partie gelaufen, die Letten entschieden auch das vierte WM-Duell in Serie für sich. Thomas Raffl sorgte in der Schlussminute für den Ehrentreffer.

Viele Gründe für dsa Versagen
Die Gründe für den neuerlichen Abstieg sind vielfältig. Das Fehlen der Top-Spieler Vanek, Grabner, Pöck, Divis, Brückler, Starkbaum war nicht zu kompensieren. Die Erste Bank Liga produziert offenbar kein A-Liga-Niveau (neben Österreich stieg auch Slowenien ab, Ungarn verpasste den Aufstieg, Kroatien spielt in der dritten Klasse). Die Diskussionen über professionellere Strukturen im Verband, besseres Umfeld im Team sowie Legionäre und Nachwuchsförderung in der Liga, die im Vorfeld eingesetzt haben und auch während des Turniers nie verstummten, werden jedenfalls weitergehen.

In Kosice waren zu viele Leistungsträger nicht in Form, sieben Tore in sechs Spielen (darunter nur zwei bei 26 Powerplay-Versuchen) sind für ein Turnier zu wenig. Auch die Torhüter und die Defensive davor konnten nicht den notwendigen Rückhalt bieten.

Entscheidung über B-WM am Mittwoch
Wie die Division I nächstes Jahr gespielt wird, entscheidet sich am Mittwoch bei einer außerordentlichen Generalversammlung des Weltverbands (IIHF). Wahrscheinlich ist, dass die Division I in eine stärkere A-Gruppe und eine schwächere B-Gruppe unterteilt wird. Österreich würde in diesem Fall auf Slowenien, die Ukraine, Ungarn, Japan und Großbritannien treffen.

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