NHL-Lockout

Vanek: "Könnte ganzes Team mitnehmen"

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Im oe24.at-Interview spricht Thomas Vanek über den Lockout und die Wechselgerüchte.

Die Gerüchteküche brodelt, wenn es um Superstar Thomas Vanek geht. Noch wird in der NHL nicht gespielt, in dieser Woche gibt es im Tarifstreit zwischen den Vereinen und der Spielergewerkschaft neuerlich Gespräche. Vanek trainiert derzeit Buffalo, ist auch für ein Engagement in Österreich offen. Im Interview spricht er über die derzeitige Situation, die Vienna Capitals und die nähere Zukunft.

oe24.at: Wieviele Spieler seid ihr derzeit beim Training?
Thomas Vanek: Im Moment sind wir noch komplett. Am Donnerstag startet dann das Camp von Rochester, dann müssen einige Spieler weg (u.a. Marcus Foligno, Cody Hodgson, Anm. d. Red.) und dann wird’s langsam kritisch.

oe24.at: US-Medien berichten, dass ihr untereinander einen Pakt geschlossen hättet, vorerst in Buffalo zu bleiben.
Vanek: Da wird viel geschrieben, aber das ist ein Blödsinn. Es denken aber viele Spieler so wie ich und wollen jetzt einmal abwarten, wie sich die Verhandlungen entwickeln. Wenn sich nichts tut, werden aber sicher viele bei einem guten Angebot nach Europa kommen.

oe24.at: Überrascht, dass Tyler Ennis so schnell in die Schweiz „geflüchtet“ ist?
Vanek: Nein, er hat mir schon im Sommer erzählt, dass der nach Europa will. Er wollte sogar nach Österreich.

oe24.at: Zu welchem Verein?
Vanek: Ich glaube zum KAC. Ennis ist ja mit seinem besten Freund, Jared Spurgeon, nach Langnau gegangen. Eigentlich wollten sie mit Jareds Bruder Tyler in Klagenfurt spielen. Aber scheinbar dürfte das Angebot aus der Schweiz besser gewesen sein.

oe24.at: Können Sie sich vorstellen – falls Sie nach Österreich kommen – den einen oder anderen Buffalo-Kollegen mitzunehmen?
Vanek: Die fragen mich immer, ob ich ihnen etwas nicht bei uns verschaffen kann. Ich glaube, ich könnte fast das ganze Team mitnehmen (lacht). Aber nein, die haben alle ihre eigenen Agenten und die kümmern sich darum, wo sie ihre Spieler unterbringen.

oe24.at: Capitals-Stürmer Philipp Pinter hat erzählt, dass Sie gerne für die Vienna Capitals spielen würden ...
Vanek: Da versteh ich den Philipp gut, aber der will nur, dass ich unbedingt mit ihm spiele…

oe24.at: Also ist da nichts dran?
Vanek: Ich habe wirklich noch keine Entscheidung getroffen. Ich muss mir das noch sehr gut überlegen.

oe24.at: Wie sieht Ihre Deadline aus, wann entscheiden Sie, ob Sie nach Österreich kommen?
Vanek: Das ist schwer, momentan nehme ich es von Tag zu Tag. Ich muss auch an meine Familie denken. Blake ist gerade eingeschult worden und spielt auch hier Hockey. Die Zwillinge haben sich auch gut eingelebt. Was, wenn ich jetzt meine Familie mit nach Europa nehme und in 3 Wochen ist wieder alles vorbei?

oe24.at: Wie werden Sie diese Entscheidung treffen?
Vanek: Ich muss mich damit zu 100 Prozent wohl fühlen. Wenn ich komme, möchte ich mich auch total für den Club dann einsetzen. Derzeit passt aber in Buffalo noch alles und meine Familie und ich fühlen uns hier wohl.

oe24.at: Gibt es eine Möglichkeit, dass Sie in den USA spielen, z.B. beim Farmteam in Rochester?
Vanek: Ich glaube, das würde mit einem speziellen Vertrag schon gehen, aber daran denke ich nicht. Wenn ich hier Eishockey spiele, dann kommt nur die NHL in Frage. Alles andere interessiert mich nicht.

oe24.at: Am Montag wäre eigentlich euer erstes Testspiel gegen Montreal am Programm gestanden…
Vanek: Daran habe ich gar nicht gedacht, uns war ja schon im Sommer bewusst, dass es zum Lockout kommen wird. Deshalb habe ich dieses Spiel wohl schon geistig gestrichen gehabt.

oe24.at: Können Sie abschätzen, wie lange der Lockout dauern wird?
Vanek: Keine Ahnung. Wir und die Besitzer befinden uns derzeit auf zwei verschiedenen Planeten. Solange die Besitzer nicht auf unseren Vorschlag eingehen, wird sich wohl nicht viel tun. Das kann also noch sehr, sehr lange dauern.

oe24.at: Sie waren in den letzten Tagen der einzige Spieler im Training, der nicht im Buffalo-Dress, sondern mit dem Trikot deiner alten Universität gespielt hat.
Vanek: Ja, aber das war nichts Böses oder so. Fakt ist, dass wir derzeit keinen Arbeitgeber haben. Ab jetzt wird sich das mit den Dressen sowieso ändern, da wir von der NHLPA einheitliche Dressen für unser Training bekommen.

Vanek:
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