Alle Jahre wieder

Zoff im Eishockey-Team vor WM

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Verband und Goalie Lange liegen wegen Nicht-Nominierung im Clinch.

Eine A-WM oder Olympia ohne Krach im heimischen Eishockey-Nationalteam? Seit einigen Jahren leider völlig undenkbar. Sei es Kritik von Superstar Thomas Vanek an den unprofessionellen Bedingungen, Kritik von Oliver Setzinger an der Arbeitseinstellung der mitreisenden Funktionäre, oder auch die mangelhafte Einstellung einiger Spieler vor eine entscheidenden Spiel (siehe Olympia 2012 in Sotschi) - irgendwo kracht es beim ÖEHV-Team immer.

Da macht die Vorbereitungsphase auf die A-WM in Tschechien keine Ausnahme. Diesmal liegt Goalie Mathias Lange im Clinch mit dem Verband. Der Grazer spielte bei den Iserlohn Roosters in Deutschlands oberster Liga eine herausragende Saison (92,5 Prozent Save Percentage), wurde für den WM-Kader aber nicht nominiert.

Verband: Mangelnde Begeisterung
Warum? Laut dem Verband würde es Lange an der notwendigen Begeisterung für Österreich zu spielen mangeln. Da sei dazu gesagt, dass Lange auf seiner Goalie-Maske bei den Roosters eine überdimensional große Österreich-Flagge aufgesprüht hat.

Lange: Verband zu knausrig
Lange vermutet gegenüber der "Kleine Zeitung" einen ganz anderen Grund - nämlich Knausrigkeit von Seiten des Verbands. Lange ist mit einer Amerikanerin verheiratet und seit einigen Wochen stolzer Vater. Der Hauptwohnsitz der Jung-Familie ist in New Jersey. Von dort wollte Lange zum Team anreisen. Laut Lange hätte sich der Verband aber geweigert, das Flugticket zu bezahlen. Anmerkung: Wir sprechen hier von rund 800 Euro hin und retour.  Lange: "Ich bin sehr enttäuscht, dass ich nicht bei der WM dabei sein darf. MIr geht es nicht um die Kosten für ein Ticket, sondern ums Prinzip."

Club steht hinter Lange
Die Iserlohn Roosters stehen, wenig überraschend, hinter ihrem Nr. 1-Goalie. Roosters-Boss Wolfgang Brück hält laut der Club-Homepage die ÖEHV-Aussagen für falsch: "Für ihn war und ist es immer eine besondere Ehre, für sein Heimatland auf dem Eis zu stehen. Auch deshalb hat er in den letzten zwei Jahren intensiv und hart gearbeitet. Ich werde nicht zulassen, dass man Mathias Lange in der Öffentlichkeit nachsagt, dass es ihm an Begeisterung fehle, für Österreich aufs Eis zu gehen." Brück abschließend: "Eine solche Diskussion hat gerade ein Spieler wie Mathias Lange nicht verdient. Ich weiß, wie enttäuscht er derzeit ist!"

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