Fans wütend

AS Roma schlittert in tiefe Krise

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Römer befinden sich plötzlich mitten im Abstiegskampf. Roma-"Ultras" beschimpfen die Spieler.

Die Spieler des krisengeschüttelten italienischen Fußball-Erstligisten AS Roma sind arg unter Beschuss geraten. Hunderte wütende Tifosi versammelten sich am Sonntagabend nach der sechsten Niederlage in Serie - 0:2 gegen Juventus Turin mit ÖFB-Teamtorhüter Alexander Manninger - vor dem Eingang des Trainingscamps in Trigoria südlich von Rom und warteten auf die Mannschaft, die aus Turin zurückkehrte.

Spieler beschimpft
Die Roma-Ultras skandierten gegen Trainer Luciano Spalletti, die Spieler wurden mit Eiern und Münzen beworfen. Vergebens versuchte Nationalspieler Daniele De Rossi die wütenden Fans zu beruhigen. "Wir sind alle zutiefst verbittert und enttäuscht. Wir selber begreifen die Gründe dieser Krise nicht. Wir sind jedenfalls noch in der Lage, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden", versicherte der 25-jährige Mittelfeldspieler.

Abstiegsplatz droht
Die AS Roma trennt nach zehn Runden nur noch ein Punkt von einem Abstiegsplatz. Der Vizemeister ist mit sieben Zählern auf Platz 17 der Tabelle abgestürzt. Trainer Spalletti, das vierte Jahr im Amt, steht in der Kritik. Clubpräsident Rosella Sensi garantierte ihm zwar Rückendeckung, sollte Roma aber am Dienstag in der Champions League gegen Chelsea und am Sonntag im Derby gegen Lazio verlieren, wäre der Rücktritt des 49-Jährigen wohl unabwendbar.

"Peinliche Situation"
Spalletti zeigte sich zutiefst besorgt. Er beorderte die Mannschaft ab Montag in ein Sonder-Trainingslager, um einen Ausweg aus der Krise zu finden. "Es ist für uns alle eine peinliche Situation. Die Spieler sind betrübt. Sie haben stark trainiert und auf eine Wende gehofft, die ausgeblieben ist. Ich weiß, dass man Ruhe braucht, um in einer so schwierigen Phase Resultate zu erzielen", sagte Spalletti.

Nächster Prüfstein Chelsea
Der Coach hofft nun auf Kapitän Francesco Totti, um sich am Dienstag gegen Chelsea durchzusetzen. Der Spielmacher, der nach einer Knieoperation im April zuletzt drei Matches innerhalb von sieben Tagen bestritten hatte, musste am Sonntag wegen Schmerzen pausieren. Er erklärte sich jedoch bereit, am Dienstag gegen Chelsea wieder dabei zu sein. Der Aufstiegskampf in Gruppe A ist schwierig. Die Römer liegen einen Zähler hinter dem rumänischen Überraschungsteam CFR Cluj punktegleich mit Girondins Bordeaux auf dem dritten Tabellenplatz.

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