Manchester Uniteds Sir Alex Ferguson hat vor einer überstürzten Einführung von Ausländerquoten in der englischen Premier League gewarnt.
Das Scheitern des englischen Fußball-Nationalteams in der EURO-Quali dürfe nicht dafür herhalten, die vom Fußball-Weltverband FIFA vorgeschlagene "6+5"-Regel zu befürworten, forderte der Schotte im Premier-League-Saisonrückblick, der am kommenden Dienstag erscheint.
"Gut genug, um Titel zu gewinnen"
"Ich habe das
Champions-League-Finale nicht mit sechs Engländern begonnen, um ein
politisches Statement abzugeben. Ich habe das getan, weil sie gut genug
waren, den Titel zu gewinnen", meinte Ferguson. Die "stärkste und die
unterhaltsamste Liga der Welt" solle man feiern, nicht schlecht machen.
Englands Teamchef Fabio Capello hatte vor kurzem geklagt, dass er im
Vergleich zu anderen Nationaltrainern benachteiligt sei, weil in der Premier
League nur 35 Prozent der Profis für die Nationalmannschaft infrage kämen.
Unfug
"Es ist Unfug, zu sagen, dass England keine Spieler hat,
die auf internationalem Niveau bestehen können", hielt Ferguson dagegen. Die
"Hysterie" um Englands verpasste Qualifikation für die EM in Österreich und
der Schweiz sei nicht "die richtige Atmosphäre, gute Entscheidungen zu
treffen".
FIFA für "6+5"-Regel
Der Fußball-Weltverband
(FIFA) hatte bei seinem Kongress in Sydney im Mai mit großer Mehrheit für
die Einführung der "6+5"-Regel zur Förderung nationaler Talente gestimmt.
Danach sollten in den nationalen Ligen für die Clubs mindestens sechs
Spieler von Beginn an auflaufen, die für das jeweilige Nationalteam
spielberechtigt sind. Maximal fünf Ausländer dürften dann dabei sein. Die
Europäische Union (EU) hat im Falle der Umsetzung Strafen angedroht, weil
die Regel gegen europäische Gesetze verstoße.