Streit eskaliert

Austria Amateure gegen Liga

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Austria-Sportdirektor Peter Stöger legt sich mit Anton Hirschmann, dem Vorsitzender der Ersten Liga, an.

Auf Anton Hirschmann, den Vizepräsidenten der österreichischen Fußball-Bundesliga und Vorsitzenden der Red-Zac-Erste-Liga, ist Austria-Wien-Sportdirektor Peter Stöger derzeit nicht gut zu sprechen. Nachdem Hirschmann den Austria-Amateuren mehrmals das Brechen des Gentleman's Agreement vorgeworfen hat, platzte Stöger nun am Freitag der Kragen. Stöger bezeichnete Hirschmann als "ignorant und ahnungslos" . "Es tut weh, wenn sich solche Leute zu Wort melden dürfen."

Hirschmann weist Vorwürfe zurück
"Er war der bessere Fußballer als ich, aber sonst schon gar nichts", erklärte Hirschmann am Freitagabend im "Premiere"-Interview, nach der Attacke von Stöger. "Dieses Regulativ ist gewachsen, und es war immer ein Vertreter der Austria dabei, rechtfertigt sich Hirschmann. Auch eine Erklärung hat er für das Verhalten des Austria-Sportdirektors parat: "Stöger ist mit der Kampfmannschaft und den Amateuren am Rudern, vielleicht hat er deshalb diese Aussagen gemacht.

Alle gegen die Austria Amateure
Seit Sommer gibt es in der Red-Zac-Liga die Regel, dass die Austria-Amateure nur noch vier Spieler älter als Stichtag 1.1.1986 einsetzen dürfen. Die elf Liga-Konkurrenten dürfen jedoch zehn Kicker dieser Sorte ins Spiel bringen. Stöger ist einerseits über diese Regelung erbost: "Wo gibt's denn das, dass elf Vereine darüber abstimmen, wie der zwölfte zu spielen hat? Wir sind den Leuten seit dem Aufstieg ein Dorn im Auge. Man will uns nicht in dieser Liga. "

300.000 Euro Strafe
Um knapp über diesem Limit liegenden Spielern wie Metz, Ulmer oder Netzer Spielpraxis zu geben, hat sich die Austria dazu entschlossen, die Regel zu brechen. "Nach Rücksprache mit Frank Stronach. Denn ihm ist wichtig, dass die Jungs spielen", berichtete Stöger. Die Austria verzichtete damit auf rund 300.000 Euro TV-Geld, denn dieses wurde den Violetten als Strafe aberkannt.

Jüngste Mannschaft
"Angesichts der Tatsache, dass wir nach wie vor die mit Abstand jüngste Mannschaft der Liga aufs Feld schicken, ist das wohl Strafe genug", meinte Stöger, der betonte, dass es dabei nicht um Spieler wie Tokic oder Vachousek, sondern um Leute wie Metz gehe.

Stöger: "Unfassbar"
Der Vorwurf von Hirschmann, dass man die Kaderplanung eben anders hätte gestalten können, bringt Stöger auf die Plame: "Wie soll das bei langfristigen Verträgen funktionieren, wenn eine Regelung im März beschlossen wird und bereits im Sommer gültig ist? Unfassbar, Herr Hirschmann will mir vorwerfen, wie ich meinen Kader gestalten soll."

Gentlemen Agreement
Hirschmann hatte über die Amateure auch gemeint: "Erstmals hat sich ein Klub bewusst nicht an die Nachwuchsförderrichtlinien der jungen österreichischen Liga gehalten. Bedenklich stimmt, dass das langjährig funktionierende 'Gentlemen Agreement' gerade von Frank Stronachs Amateurteam, welches als oberste Prämisse die Forcierung und Förderung des eigenen Nachwuchses aus Klub und Akademie als Zielsetzung hat, gebrochen wurde."

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