CL-Quali

Austrias Hoffnung stirbt zuletzt

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Der FK Austria Magna, der noch nie im Konzert der ganz Großen ums große Geld mitgespielt hat, hielt im vierten Anlauf das Tor zur Millionen-Liga einen Spalt offen. Hatte Trainer Frenkie Schinkels die Aufstiegschancen vor der ersten Partie am Dienstag in Wien gegen Benfica Lissabon mit 30:70 beziffert, so änderte er seine Fußball-Prognose nach dem 1:1 im Hinspiel der dritten und letzten Runde der Qualifikation minimal auf 29:71 Prozent.

"Benfica war und ist Favorit", sagte der nicht unzufriedene Schinkels klipp und klar.

Die Chancen hätten sich nur verbessert, wenn seine Elf zu Hause ohne Gegentor geblieben wäre. Das erhoffte Zu-Null-Resultat gelang trotz Bemühens leider nicht, weil Kapitän Nuno Gomes eine Zauber-Kombination, die einzige der Gäste in 90 Minuten, zum 1:0 abgeschlossen und einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Doch die Austria fightete beherzt zurück, wurde durch den Ausgleich, den mit Jocelyn Blanchard ebenfalls der Kapitän besorgte, verdientermaßen belohnt. Und so lebt der Funke Hoffnung auf ein violettes Wunder im "Stadion des Lichts" weitere zwei Wochen.

Hoffen auf internationale Auswärtsstärke
"Das 1:1 geht in Ordnung, aber aufpassen. Vor zwei Jahren hat die Austria im UEFA-Cup schon des Öfteren auswärts den Aufstieg noch geschafft. Wir wollen in Portugal beweisen, dass man in Österreich nicht nur gut Ski fahren kann", meinte Schinkels.

Unruhe bei Benfica?
Und der gebürtige Niederländer legte sogar noch nach: Wenn sich die Portugiesen nicht steigerten, bekämen sie Probleme. Der allgemeine Tenor im Veilchen-Lager nach dem fünften Pflichtspiel ohne vollen Erfolg hörte sich in etwa so an: Leistung okay, Ergebnis nicht ideal. "Ich habe eine gute Austria gesehen. Das Resultat ist zwar fürs Rückspiel nicht top, doch den größeren Druck hat Benfica, dafür werden die Medien nach dem 1:1 sorgen. Es wir dort nach der Niederlagen-Serie in den Testspielen nicht Ruhe einkehren", glaubt Sportdirektor Peter Stöger.

Das lasse hoffen und außerdem seien die Portugiesen verwundbar, vor allem hinten. "Wir haben uns nach dem 0:1 zurückgekämpft, Moral gezeigt. Wir hätten Benfica schlagen müssen, sind weiter Außenseiter und von unserer Aufstiegschance überzeugt", zog Stürmer Roman Wallner Zwischenbilanz.

Benfica reicht schon ein 0:0
Den Portugiesen würde im Rückspiel jedenfalls schon ein torloses Remis reichen. Davon möchte der Trainer jedoch überhaupt nichts wissen. "Wir dürfen nicht an ein solches Resultat, sondern nur an den Sieg denken", erklärte Fernando Santos, der nach System-Umstellung und der Niederlagen-Serie in Testspielen eine "Verbesserung in der Organisation" seiner Elf festgestellt hat. "Wir haben ruhig aufgebaut, nur in der Offensive fehlt noch der Spielfluss, daran müssen wir arbeiten." Dass seine Mannen noch der Rhythmus gefehlt habe, wäre ein Handicap gewesen. Bleibt nur zu hoffen, dass das rote "Werkl" erst zum Liga-Start am 27. August und nicht schon am 22. August auf vollen Touren läuft.

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